Könnte IoT die technologische Lösung sein, die es Modeunternehmen erleichtert, ein Circular Business Model zu verwirklichen?

ARTIKEL VON MUCHANETA KAPFUNDE, FOUNDING EDITOR-IN-CHIEF FASHNERD.COM

11. Februar 2021

Wussten Sie, dass IoT, Internet of Things, überall um uns herum ist? Mit mehr vernetzten Dingen als Menschen weltweit leben wir in einer IoT-fähigen Welt, die das Potenzial hat, eine zirkuläre Zukunft für Mode- und Einzelhandelsunternehmen zu ermöglichen. Das „Internet der Dinge“ ist dazu bestimmt, einen quantitativen Einfluss auszuüben und hat bereits bewiesen, dass es über den Hype hinausgeht.

Von Experten als Tool für Dienstleistungs-Innovationen beschrieben, wird das IoT als die Lösung angepriesen, die Modeunternehmen dabei helfen wird, ihre Arbeitsweise beim Verbrauch von Ressourcen und der Abfallproduktion zu ändern. Die Einzelhändler, die IoT einsetzen, sind nicht nur in der Lage, ihre gesamte Wertschöpfungskette zu verändern, sondern auch die Auswirkungen ihres Tuns auf die Umwelt zu reduzieren. Was können Sie nun tun? Erlauben Sie mir, es Ihnen zu erläutern.

Die Macht des IoT nutzen

IoT ist für die Automatisierung der Welt um uns herum verantwortlich und wird als Fusion des digitalen und physischen Universums beschrieben. IoT ist nicht mehr nur auf tragbare Geräte, intelligente Autos oder intelligente Häuser beschränkt – es ist auch eine Technologielösung, die Modehändlern die Möglichkeit bietet, mit Kunden, Herstellern und anderen Unternehmen zu interagieren und sich mit ihnen zu verbinden.

Als eine Lösung, die Einzelhändlern die Reduzierung ihrer Umweltbelastung ermöglicht, ist IoT für die Unterstützung der Branche, nachhaltige Maßnahmen voranzutreiben, unerlässlich geworden. Die nachhaltige Innovation des Einzelhandels und die Entwicklung der Mode in eine neue und aufregende Richtung sind Game-Changer. Einer von ihnen ist Eon. Das in New York ansässige Startup, seit vergangenem Jahr Partner von Microsoft, hat eine IoT-Software entwickelt, die digitale Identitäten von Connected Apparel verbindet und speichert.

Bildnachweis - Mojix

Es ist kein Geheimnis, dass Einzelhändler eher Adaptoren von Innovationen sind als Innovatoren selbst. Aus diesem Grund spielt die IoT-Plattform von Eon eine immer wichtigere Rolle im Geschäftsalltag. Mit der Neudefinition von Mode und der Unterstützung der Branche bei der Skalierung neuer zirkulärer Geschäftsmodelle wie Verleih, Wiederverkauf, digitale Garderobe, Peer-to-Peer-Tauschmodelle, Styling-Services, Wiederverwendung und Recycling plant Eon, eine vernetzte und zirkuläre Wirtschaft in der Modebranche voranzutreiben. Daher haben sie sich zusammen mit Microsoft verpflichtet, bis 2025 400 Millionen Modeprodukte online zu stellen.

In einem Interview im KEYHOUSE der Munich Fabric Start im September 2019, trafich mich mit der CEO und Gründerin der EON Group, Natascha Frank. Sehen Sie sich das Video hier an.

Bildnachweis -Xenia Retail

IoT und diezentrale Rolle in der neuen Handelswelt

IoT hilft Modeunternehmen, alles zu haben: kommerzielles Wachstum und ein strategisches System, das es ihnen ermöglicht, ihre Umweltverpflichtungen einzuhalten. Durch IoT-Sensoren und IoT-fähige Datenanalyse werden nicht nur einzigartige Möglichkeiten in den Vordergrund gerückt, sondern auch Veränderungen herbeigeführt. IoT-Lösungen spielen eine zentrale Rolle in einer neuen Welt des Einzelhandels und wirken sich positiv auf die Modeindustrie aus: Weil sie Bedingungen geschaffen haben, die Einzelhändler dazu ermutigen, ihre Nachhaltigkeitsinitiativen zu verstärken. Durch die Einführung eines neuen Bewusstseins verhilft das IoT zu einem Durchbruch in Sachen Nachhaltigkeit. Dazu gehören die Reduzierung des Energieverbrauchs und des CO2-Fußabdrucks, die Optimierung der Lieferketten, eine verantwortungsvolle Beschaffung und die Minimierung von Abfall.

Es sollte daher nicht überraschen, dass das World Economic Forum schätzt, dass 84% der im Einsatz befindlichen IoT-Systeme das Potenzial haben, die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen zu erfüllen. Trotz der immer noch vorhandenen Skepsis gilt das IoT als einer der größten Enabler, die den Aufstieg des internetbasierten Einzelhandels vorantreiben. Nicht nur die Effizienz und Transparenz konnte bereits verbessert werden, durch IoT konnten auch bereits Bedingungen geschaffen werden, die bestimmte Veränderungen im Einzelhandel ermöglichen. Doch die ständigen Diskussionen um IoT führen auch zu neuen Herausforderungen. Lesen Sie mehr hier.

Einer der Rückschläge, die sich aus diesem Trend ergeben, ist die Frage der Sicherheit und des Datenschutzes. Dieses Problem bremst die Vorteile, die die IoT-Revolution für die Nachhaltigkeitsinitiativen der Branche mit sich bringt. Da die meisten Einzelhändler zugeben, dass sie keine Technologieexperten sind, ist es dieser Mangel an Wissen über IT und IoT, wenn es um Sicherheits- und Datenschutzprobleme geht, der die breite Akzeptanz der Lösung verhindert. IoT bringt eine andere Reihe von Datenschutzproblemen mit sich, die sich von denen unterscheiden, die wir bereits kennen.

Bildnachweis - Internet of Business
Lesen Sie Mehr auf der Munique Blog

Die Lücke zwischen „innovativ sein wollen“ und „innovativ sein“ schließen

Auch wenn nicht jeder erwartet, dass IoT ein universelles Werkzeug wird, ändert das nichts an dem enormen Potenzial, die Nachhaltigkeitsziele von Modeeinzelhändlern zukunftsweisend zu beeinflussen. IoT gilt zwar noch als relativ junge, komplexe Technologie, hat sich aber mit der Zeit zu einer geschätzten digitalen Technologie entwickelt, die für ihre nachhaltigen Fähigkeiten respektiert wird.

Beschleunigt durch COVID-19 wird die Lücke zwischen „innovativ sein wollen“ und „innovativ sein“ immer kleiner. Diese Veränderung ist vor allem darauf zurückzuführen, dass immer mehr Einzelhändler beginnen, für nachhaltige Zwecke in IoT zu investieren. Da die IoT-Technologie kontinuierlich verbessert wird, müssen Einzelhändler offen für Neues sein. Denn ich glaube, wenn es um die Fusion von IoT, Nachhaltigkeit und Einzelhandel geht, können wir uns auf viele weitere positive Entwicklungen freuen.

ÜBER DEN AUTORIN

Muchaneta ist Gründerin und Chefredakteurin von FashNerd.com und arbeitet seit über 14 Jahren in der Modebranche. Sie gilt als eine der führenden Influencern in dem Bereich Wearable Technologies und die Fusion von Mode und Technologie.

Muchaneta Kapfunde | editor@fashnerd.com