Sustainable Innovations

Willkommen zu Key Conversations: unser digitales Sustainable Innovations Forum

Mit Key Conversations präsentieren wir unser neues digitales Sustainable Innovations Forum

10. April 2021

Als Kurator des Sustainable Innovations Forum ist Simon Angel immer am Puls der Zeit und ist der Erste, der von den neuesten Materialentwicklungen und aufkommenden Designkonzepten erfährt. So ist es nicht verwunderlich, dass er aufgrund seiner jahrelangen Erfahrung ein Experte darin ist, Beziehungen zu pflegen und Gespräche zu führen, um den Fortschritt in der Welt der nachhaltigen Innovationen zu stärken.

Überzeugen Sie sich von Simon’s Expertise – Sie finden die Beschreibungen der im Sustainable Innovations Forum ausgestellten Entwicklungen der vergangenen Saisons hier auf unserem Blog.

„Ich habe das Sustainable Innovations Forum immer als ein Podium gesehen. Das Forum ist ein Ort, an dem wir Gespräche führen, Ideen diskutieren und Informationen austauschen können. Es ist zu einem Ort der Verbindung und Zusammenarbeit geworden. In Zeiten, in denen Designer und nachhaltige Innovatoren isoliert sind und wir uns nicht mehr wie früher treffen können, ist es wichtig, dass wir diese Verbindung nicht verlieren“

Simon Angel, Curator of the Sustainable Innovations Forum

Auch wenn Designer das Gefühl haben, nicht mehr miteinander verbunden zu sein, weil sie alleine in ihren Studios arbeiten, gibt es immer noch so viele spannende Fortschritte, die gemacht werden. Indem er Designer zum Gespräch einlädt, hofft Simon, dieses Paradoxon aufzulösen und wieder eine Plattform für die Zusammenarbeit zu schaffen und einen offenen Austausch von einzigartigen Einsichten und Erfahrungen zu ermöglichen.

Gemeinsam mit Simon haben wir eine neue Videoreihe initiiert, die „Key Conversations“. Diese erweiterte Plattform des Sustainable Innovations Forums verfolgt das Ziel, Designern und Innovatoren die Möglichkeit zu geben, Ideen anzuregen und auszutauschen. Let’s keep in the conversation going…

Was sind Key Conversations?

Simon wird sich mit Designern und Innovatoren aus seinem Netzwerk sowie mit ehemaligen und aktuellen Mitgliedern der Sustainable Innovations Community per Video unterhalten. Wir können uns auf die gleiche lebendige und freundliche Interaktion freuen, mit der Simon auch jede Saison im Sustainable Innovations Forum im KEYHOUSE der MUNICH FABRIC START zum Kern der Projekte gelangt.

 

Was ist das Ziel dieser Unterhaltungen?

Unser Ziel ist es, greifbare Einblicke zu bieten, die zu realen Anwendungen und Kooperationen führen können, indem wir diese Gespräche mit unserer Online-Community teilen. Kollaboration durch Konversation ist der Schlüssel. Durch einzigartige Einblicke und den offenen Dialog besteht die Möglichkeit, sich zu verbinden und neue Chancen für Designer und Marken zu erschaffen. Wir hoffen, dass sich die Leser dieses Blogs und die Zuschauer, die sich unsere Videos ansehen, mit den Projekten auf einer tieferen Ebene verbinden können und inspiriert werden, mehr über die Designer auf deren Profile und Website erfahren zu wollen.

Daher laden wir auch jeden aktiv dazu ein, sich an der Konversation zu beteiligen: Senden Sie gerne jederzeit eine direkte Mail an Simon oder an die Designer selbst.

 

Von welchen Innovationen werden wir hören?

Wir sind sehr daran interessiert, unsere Community mit einem Update von unseren bisherigen Teilnehmern des Sustainable Innovations Forum zu versorgen. Insbesondere werden wir von den Fortschritten und dem Wachstum ihrer Konzepte hören, seit sie bei uns im KEYHOUSE ausgestellt haben. Darüber hinaus wird Simon mit Innovatoren aus den Bereichen der Entwicklung organischer Materialien, natürlicher Färbelösungen und der Nutzung natürlicher Ressourcen in der Technologie sprechen, neben vielen weiteren einzigartigen und vielfältigen Kategorien.

 

Was nun?

Neue Videos und Interviews werden auf unseren Social Media Kanälen und im Munique Blog veröffentlicht. In Kürze werden wir hier neue Artikel in einer übersichtlichen Sammlung vorstellen… Stay tuned!

Lassen Sie uns das Gespräch weiterführen! Hat dieses Projekt eine Idee ausgelöst oder haben Sie Fragen? Wir würden uns freuen, von Ihnen zu hören. Senden Sie uns eine E-Mail an info@munichfabricstart.com


Ein Rückblick auf 2020

EIN RÜCKBLICK AUF 2020

ARTIKEL VON SIMON ANGEL, KURATOR DER SUSTAINABLE INNOVATIONS

26. Januar 2021

Es ist in aller Munde: 2020 möchten wir so schnell wie möglich hinter uns lassen und ins neue Jahr – in die Zukunft – starten. Hoffnungsvoll blicken wir auf 2021. Ein Jahr, in dem „Back to reality“ den größten und einheitlichen Wunsch darstellt. In dem Jahr, in dem wir mit radikalen Veränderungen konfrontiert wurden, habe ich zahlreiche Stimmen aus der Branche eingefangen – online, versteht sich. Die gesammelten Antworten kann ich dabei allgemein in drei Kategorien unterteilen:

Diejenigen, die Veränderungen „ertragen“ haben.

Diejenigen, die Veränderungen „herausgefordert“ haben.

Diejenigen, die Veränderungen „ignoriert“ haben.

Ich denke, sinnbildlich ist es das, was Designer und Entwickler jeden Tag tun. Es ist Teil ihrer täglichen Herausforderungen: ertragen, herausfordern und ignorieren. Aus dieser Perspektive ist die Mehrheit der Gesellschaft nun mit denselben Vorgehensweisen vertraut, mit denen Designer in ihren Studios seit jeher gearbeitet haben.

Wenn ich auf mein breites Netzwerk aus Designern und Studenten blicke, freut es mich besonders, dass die Arbeit, Entwicklungen, Design auch in dem unvergleichlich herausfordernden Jahr 2020 fortgesetzt wurde. Vermutlich werden Sie überrascht sein zu hören, dass viele sogar von den pandemie-bedingten Veränderungen profitiert haben: In die Entwicklung der nachhaltigen Modebranche involvierte Designer wurden gefeiert. Zurückhaltende Innovatoren wurden wahrgenommen und Menschen, die sich der Schwachstellen in der Mode- und Textilindustrie bisher nicht bewusst waren oder bewusst sein wollten, konnten die Risse im System nicht länger ignorieren. 2020 zeigte Schwachpunkte auf und erweiterte das Bewusstsein.

Eine positive Auswirkung der Pandemie: Der Fokus auf Nachhaltigkeit und die Dringlichkeit, Nachhaltigkeit ganzheitlich in unserer Branche zu integrieren war noch nie so klar und hat das System als Ganzes noch nie so deutlich gezeigt: JETZT zählt. In meinen früheren Artikel auf dem Munique-Blog habe ich drauf hingewiesen, dass es in der Natur eines Designers liegt, über ihren eigenen Einfluss im großen Ganzen nachzudenken. Weitere meiner Artikel zur Reihe „Sustainable Innovations“.

Nun sind die Designer jedoch nicht mehr die erschöpften Boten, die das Gefühl haben, alleine gegen die gesamte Konsumgesellschaft ankämpfen zu müssen. Stattdessen tut sich die gesamte Branche zusammen: Mills, Dyers, Produktionen, Regierungen und Verbraucher im Zusammenschluss, um die größeren Probleme im System zu lösen. Durch die Dringlichkeit entsteht die große Chance, stärker zusammenzuarbeiten.

Dies bedeutet, dass es unseren Designern freisteht, neue Positionen einzunehmen und Innovationen zu pushen, ohne die Branche zu frustrieren. Designer sind einmal mehr Re-Thinker und vor allem wertvolle Teammitglieder im „Kampf für eine nachhaltige Zukunft“. Dies stimmt mich hoffnungsvoll. Aktuell sind wir immer noch in der Phase, uns auf das vorhandene, etablierte System, die Wirtschaft und die Verhaltensweise zu stützen… ABER ich bin mir sicher, dass der Wandel noch stärker und umfassender stattfinden wird als je zuvor.

Die Herausforderung besteht vorerst darin, den Fokus auf Auswirkungen, Nutzen und Umfang zu legen – seit den MUNICH FABRIC START im Januar 2019 Mittelpunkt unseres Forums für Sustainable Innovations.

Auswirkung: Eine Vorstellung davon zu haben, was man tut, warum man handelt und wie sich dies positiv auf die Gesellschaft und unseren Planeten auswirkt.

Nutzen: Die Auswirkungen einer bestimmten Handlung auf den Mehrwert für das System, Andere und die Gesamtheit.

Umfang: Simpel denken und aus dem Nutzen heraus agieren, nicht aus Gier.

Mehr dazu.

Simon Angel in the Sustainable Innovations Forum, 2019.

Das tatsächliche Risiko in Zeiten von Corona besteht also darin, die Wahl zwischen Polarisierung ODER Zusammenarbeit zu stellen. Man ist entweder „dafür“ oder „dagegen“. Man ist „in“ oder „out“. Nuancen, Unterschiede und Herausforderungen. In der Textilindustrie gibt es nur einen Weg: die Unterschiede zu überbrücken, Wissen zu sammeln und unsere authentischen Stärken zu schätzen. Das erinnert mich an den Song „Reach Out and Touch“.

Die Textilindustrie kann als Vorreiter in Sachen Mode als Entwurf für eine sich verändernde Gesellschaft und Geschäftspraktiken dienen. Die „gute“ Praxis. In Verbindung mit der Tatsache, dass es keine engere Beziehung zur menschlichen Haut als Textilien gibt.

ÜBER DEN AUTOR

„Ich möchte durch meine Arbeit als Kurator des Sustainable Innovations Forum bei Munich Fabric Start und mit jedem meiner Beiträge zum Munique Blog inspirierende Themen und nachhaltige Projekte ins Rampenlicht rücken. Bleiben Sie gespannt – bald finden Sie hier mehr spannende Neuigkeiten unter @simonangelmfs.“

Simon Angel | sa@simonangel.nl


Cocccon gewinnt Deutschen Nachhaltigkeitspreis

COCCCON GEWINNT DEUTSCHEN NACHHALTIGKEITPREIS FÜR DESIGN

11. Dezember 2020
Deutscher Nachhaltigkeitspreis Foto: Dariusz Misztal

Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis (DNP) ist eine nationale Auszeichnung der Vorreiter im Gebiet Nachhaltigkeit. Die Preisverleihung 2021 wurde am 03. Dezember 2020 erstmals als hybrides Eventformat veranstaltet, wobei die Finalisten und der Großteil der Jurymitglieder via Live Video zugeschaltet waren. Mit neun Wettbewerbskategorien ist es der größte Preis seiner Art in Europa. Eine Expertenjury hat unter 104 Finalisten 37 Gewinner der Kategorie Design ausgewählt, welche mit direkter Verbindung zu den UN Sustainable Development Goals eingeführt wurde.

Die Finalisten der Fashion und Textil Industrie bildeten eine große Bandbreite nachhaltiger Lösungen ab: von Recycling bis Interior und Materialentwicklungen, ressourcen-schonende Verpackungslösungen bis Möbel aus neuen Materialien und revolutionären Systemen zur Abfallreduzierung.

Deutscher Nachhaltigkeitspreis, Chandra Prakash, Cocccon. Foto: Christian Koester

Einer der Gewinner ist Cocccon, 2012 von dem Indischen Designer Chandra Prakash in Deutschland gegründet. Als anerkannter Pioneer für „Fashion for Biodiversity“, entwickelte Cocccon die bio-zertifizierte Peace Silk – eine gewaltfreie Seide, wobei die Seidenfäden von den Kokons entnommen werden können, wenn die Schmetterlinge ihn bereits sicher verlassen haben.

„Unser Bedürfnis nach Mode gefährdet das Ökosystem der Erde. Die textile Massenproduktion ist eine der Hauptursachen für die Zerstörung der Artenvielfalt.

Es kommt zu Umweltkatastrophen und daraus resultierenden Klimaveränderungen, besonders in textilproduzierenden Regionen.

Cocccon entwirft seine Textilien unter dem Motto creativity can care.

„Wir stellen sicher, dass unsere Designs keine negativen Auswirkungen auf Menschen und Ökologie haben. Durch die Umwandlung einer konventionellen Seidenfarm in eine biologische erfolgt die Verarbeitung in einem umweltfreundlichen Verfahren.

Dieses System benötigt weniger Wasser, keine Chemikalien und auch null Emissionen. Dies bestätigt, dass Mode und Biodiversität vereinbar sind. Es geht darum, Textilien in Verantwortung für unsere nächsten Generationen zu produzieren. Eine nachhaltige Beziehung dient allen: den Verbrauchern, den Beteiligten des Unternehmens und der Natur. Wir nennen es: Fashion for Biodiversity.”

Chandra Prakash, Cocccon

Alle Preisträger erhalten ein Siegel, welches Konsumenten dabei hilft, Produkte und Dienstleistungen zu finden, die nachgewiesen nachhaltig sind. Eine einzigartige Unterstützung für Cocccon, um das Ziel zu erreichen, der weltweit größte Organic Silk Produzent zu werden.

2018 gewann Cocccon außerdem den zweiten Platz des HighTex Awards in Munich Fabric Start’s KEYHOUSE. Ausgezeichnet wurden erstmals Unternehmen für ihr gesamtstrategisches Engagement hinsichtlich ressourcen-schonender Prozesslösungen, innovativer Produktentwicklung sowie Prozessrealisierung und Marktfähigkeit.

Den zweiten Platz sicherte sich Cocccon für faire und umweltbewusste Produktion luxuriöser Textilien und innovatives Seiden-Denim, der Peace Silk. Dieses preisgekrönte und GOTS-zertifizierte Seiden-Denim ist biologisch abbaubar und die grundsätzlich anti-allergisch ausgerüsteten Stoffe werden bei fairer Bezahlung handgewebt und ohne toxische Chemikalien gefärbt. Erstmals stellte das indische Unternehmen in München außerdem PET2Silk vor, ein seidenähnlicher Stoff aus recycleten PET-Flaschen.

Chandra Prakash über den Gewinn des 2. Platzes des HighTex Awards 2018:

‘Der Preis hat für uns große Bedeutung, da er uns darin bestätigt und gleichzeitig unterstützt, unsere Produktphilosophie noch breiter zu kommunizieren. Wir sind seit zwei Jahren der weltgrößte Bioseidenproduzent. Das spornt uns an, und wir entwickeln auf dieser Basis immer wieder neue Produkte. Die Jury des HighTex Awards hat ein Seidenhemd in Denim-Optik überzeugt, welches nur einen Bruchteil an Wasser gegenüber herkömmlicher Denim-Produktion benötigt und auf chemische Zusätze verzichtet.‘

Chandra Prakash Jha, Cocccon

Cocccon, 2018 HighTex Awards, Keyhouse
S. Angel, F. Junker, C. Prakash, A. Vogt, S. Klinder.

ÖFFNUNGSZEITEN
02. MÄRZ 2021 · 9:30 – 18:30 Uhr
03. MÄRZ 2021 · 9:30 – 18:30 Uhr
04. MÄRZ 2021 · 9:30 – 16:00 Uhr

LOCATION
MOC München | Halle 1 – 4 Erdgeschoss
Lilienthalallee 40
D – 80939 München


From Trash to Treasure von Youyang Song

SUSTAINABLE INNOVATIONS Autumn.Winter 21/22 #4

7. Oktober 2020

Der Niederländer Simon Angel hat eine begabte Designerin ausfindig gemacht, deren Innovation es möglich macht, Textilien aus recyceltem Biokunststoff zu kreieren. Diese und drei weitere Entwicklungen präsentierte der Kuator der SUSTAINABLE INNOVATIONS während der FABRIC DAYS.

„Wir bewegen uns immer mehr hin zu einer Ära der flexiblen Organisationsform. Um das mal in die Welt der Materialien und Textilien zu übersetzen: Die Beschaffenheit von Materialien und der Komfort werden ein Comeback erleben“, erklärt Simon Angle in unserem kürzlichen Interview mit ihm.

Ein Beispiel dafür stellen wir Ihnen hier im Rahmen der SUSTAINABLE INNOVATIONS vor:

FROM TRASH TO TREASURE VON YOUYANG SONG

 

Wie können innovative Produkte entstehen, ohne dass neue Ressourcen verbraucht werden müssen? Wie kann das Wachsen der Müllberge aufgehalten werden? Altes nutzen, Neues kreieren: Die Designerin und Materialforscherin Youyang Song hat es sich zum Ziel gemacht, dabei zu helfen, ein Ökosystem zu entwickeln, das aus rein biologisch-abbaubaren Materialien besteht. Handtaschen aus Bananenschalen, Lampenschirme aus Sojamilch – die Designerin verarbeitet Bioabfall zu neuen Wertstoffen. So entstehen Produkte, die am Ende des Produktlebenszyklus wieder dem natürlichen Kreislauf zurückgegeben werden können.

„Unser Ziel ist es, eine Kreislaufwirtschaft rund um das Material zu erschaffen und mit unseren Produkten eine nachhaltige Entwicklung zu fördern.“

Youyang Song

Song hat die Technik “Cooking new materials” entwickelt, bei der Obstschalen oder Sojamilch mit einem natürlichen Bindemittel gemischt werden. „APeel“ nennt sich das weiche, innovative Material, das durch diesen Prozess entsteht. Das Naturprodukt ist außerdem wasserundurchlässig und robust wie echtes Leder, riecht fruchtig, hat eine natürliche Textur und ist komplett biologisch abbaubar. Mit Stil die Umwelt schützen: Mit ihrem Projekt möchte Song zeigen, dass umweltfreundliche Produkte nicht nur praktisch, sondern auch ästhetisch und stillvoll sein können.


Perfect Imperfection von Studio Mend

SUSTAINABLE INNOVATIONS Autumn.Winter 21/22 #3

30. September 2020

Die FABRIC DAYS präsentierten wegweisende Innovationen internationaler Hersteller. Sustainable Innovations Kurator Simon Angel stellte außerdem innovative Entwicklungen junger Designer im Rahmen des SUSTAINABLE INNOVATIONS Forum vor.

„Manchmal muss man sich gar nichts Neues einfallen lassen, um Innovationen zu erschaffen – alte Traditionen zu überdenken und ihnen eine zeitgemäße Note zu verpassen kann auch innovativ sein“, so Simon Angle in unserem kürzlichen Interview mit ihm.

Ein Beispiel dafür stellen wir Ihnen hier im Rahmen der SUSTAINABLE INNOVATIONS vor:

PERFECT IMPERFECTION VON STUDIO MEND

Die neue Jeans gibt es für 29,99€, das T-Shirt für 7,99€. Ständig wechselnde Trends, synthetische Stoffe und minderwertige Qualität: Seit Fast Fashion in den 1960er Jahren die Welt eroberte, kommt man immer und überall an neue Kleidung. Was kaputt ist, wird weggeschmissen und was nicht mehr in Mode ist, liegt ungenutzt im Schrank. Mehr als zwei Millionen Tonnen Textilmüll im Jahr fallen alleine in der Europäischen Union an. Wann hat sich unser Verhältnis zu Kleidung so verändert? Diese Frage stellte sich die junge Modedesignerin Sunniva Amber Flesland. 2019 gründete sie Studio Mend, um den emotionalen und materiellen Wert von dem, was wir tragen, wieder zu erhöhen.

„Ich bin begeistert von rohen Materialien, altem Handwerk, Traditionen und Schönheit – und ich bin auf der Suche nach Potenzialen, die nicht leicht zu finden sind.“

Sunniva Amber Flesland

Wertschätzen, reparieren, veredeln: Gebrauchspuren aus dem Leben der Kleidungsstücke werden im Studio Mend auf ganz besondere Weise ausgebessert. Island Weave, Edge Mend, Pinstripe Patch, Crossover Stitch: Zwischen diesen vier sorgfältig entwickelten Technikstilen kann der Kunde wählen, um sein beschädigtes Lieblingsstück wieder ganz zu machen. In Kombination mit individuellen Farbdesigns entstehen qualitative Unikate. Die Akzeptanz von Vergänglichkeit und Unvollkommenheit – das ist das Grundprinzip der japanischen Philosophie Wabi Sabi, die Flesland als Inpiration diente. Statt Fehler zu verstecken, werden sie als Zeichen eines ereignisreichen Lebens gefeiert. Sichtbar und raffiniert erschafft die Künstlerin wertvolle, ästhetische Einzelstücke als Statement für eine bessere Modewelt.


Solar Self von Pauline van Dongen

SUSTAINABLE INNOVATIONS Autumn.Winter 21/22 #2

Simon Angel ist jede Saison aufs Neue auf der Suche nach den vier zukunftsweisensten SUSTAINABLE INNOVATIONS.

Vier nachhaltige Entwicklungen wurden auf den FABRIC DAYS präsentiert – darunter diese textile Innovation, die Technologie und Fashion auf einzigartige Weise verbindet:

SOLAR SELF von PAULINE VAN DONGEN

Ein Kleid mit dem man das Smartphone aufladen kann? Was nach Utopie klingt, ist bereits greifbare Wirklichkeit. Für ihr Projekt „Zonnestof“ („Sonnenstaub“) haben Pauline Van Dongen und Maaike Gottschal ein gewebtes Textil mit dünnen, flexiblen Solarzellen entwickelt und damit neue ästhetische Qualitäten und Materialeigenschaften geschaffen. Ein Spiel aus Farbe, Textur und Transparenz: Durch die Kombination der Solarzellen mit verschiedenen Garnen und die Variation unterschiedlicher Webmuster und -techniken kann eine breite Palette von Textilien hergestellt werden.

„Der kreative Prozess lädt Menschen ein, sich zu beteiligen, ihre Träume und Wünsche zu erkunden und zu zeigen, welche Rolle Sonnenenergie in ihrem täglichen Leben spielen kann. Alle Teilnehmer werden durch ihren Beitrag Eigentümer des Projekts und sind somit Teil einer größeren Bewegung.“

Pauline van Dongen

Doch den niederländischen Modedesignerinnen und Forscherinnen geht es nicht nur um die Einbettung von Technologie in Mode. Die Initiatorinnen des Projektes interessieren sich viel mehr dafür, welche soziale Erfahrung das Arbeiten mit Solar-Stoffen und das Tragen von Technologie am Körper bedeuten. Das Projekt lädt die Teilnehmer in Workshops dazu ein, ihr eigenes Stück „Solar Design“ zu erschaffen und eine nachhaltige Zukunft zu weben. Anstatt Natur und Technologie als Widerspruch zu sehen, möchten Van Dongen und Gottschal Technologie zu etwas Selbstverständlichem machen. Und nicht nur Mode kann durch den Solarstoff einen nie dagewesenen Mehrwert erhalten: Das Textil kann auch in der Architektur oder Innenausstattung, für neue Transportkonzepte und im öffentlichen Raum sowie bei Veranstaltungen und Festivals eingesetzt werden.


Living Material von Iris Bekkers

SUSTAINABLE INNOVATION Autumn.Winter 21/22 #1

Sustainable Innovations Kurator Simon Angel präsentierte Anfang September vier Innovationen für die Saison Autumn.Winter 21/22 bei den FABRIC DAYS. Der Niederländer ist immer auf der Suche nach interessanten jungen Designern, außergewöhnlichen Innovationen und den neuesten Entwicklungen in der Textilbranche.

In unserem kürzlichen Interview mit ihm, meinte er: „Im Sustainable Innovation Forum präsentieren wir die nahe Zukunft und zeigen, was bereits möglich ist.“

Nun geben wir Ihnen einen Einblick in die erste SUSTAINABLE INNOVATION dieser Saison:

LIVING MATERIAL VON IRIS BEKKERS

Passt nicht mehr, sitzt nicht richtig: Viele unserer Lieblingskleidungsstücke verlieren bereits nach kurzer Zeit ihre Form und werden direkt auf die nächste Müllhalde verschifft. Textilien, die sich an individuelle Körperformen und äußere Gegebenheiten anpassen, könnten die Mode- und Textilindustrie reformieren.

Um solche Textilien zu erschaffen, nutzt die Produktdesignerin Iris Bekkers in ihrem Projekt „Moving Structures“ auxetische Materialien, also dehnbare Materialien, die ihre Struktur an ihre Umgebung anpassen können. Als Teil ihres Abschlussprojektes an der Technischen Universität Eindhoven hat sie eine spezielle Gesichtsmaske entwickelt, die sich nicht nur an unterschiedliche Gesichtsformen anschmiegt, sondern auch ihre Filterfunktion an die Umwelt anpasst und atmungsaktiv ist.

Mehr Komfort, längere Tragezeit, weniger Müll: Durch ihre geometrischen Strukturen werden auxetische Materialien beim Dehnen nicht wie die meisten Stoffe dünner, sondern dicker. Das Potential solcher Stoffe reicht von Jacken, die sich der Jahreszeit anpassen und somit im Sommer und im Winter getragen werden können, bis hin zu Schuhen, die je nach Bedarf ihre Flexibilität und Stabilität verändern. Das Material zum Leben erwecken: Für ihre Designs denkt sich Iris Bekkers nicht nur in das Material und seine Beschaffenheit hinein, sondern auch in den Kontext, in dem die Stoffe genutzt und gebraucht werden. Nur so können ihre Entwürfe Mensch und Natur miteinander verbinden.

„Auxetische Stoffe sind Anfang und Inspiration für eine Reihe von anpassungsfähigen, transformierbaren Produkten, die unter unterschiedlichen Gegebenheiten optimal funktionieren. Durch diese Anpassungsfähigkeit steigen Wert und Funktion der Materialien. Gleichzeitig führt sie dazu, dass eine geringere Menge an Produkten notwendig ist.“

Iris Bekkers


Erfolgreiche FABRIC DAYS mit guter Besucher-Frequenz als Impulsgeber

GUT FREQUENTIERTE FABRIC DAYS SETZEN POSITIVES ZEICHEN FÜR DIE INDUSTRIE

Spürbarer Enthusiasmus, der ideale Startpunkt in die Kollektionsgestaltung für Autumn.Winter 21/22 und eine gute Besucherfrequenz – mit diesem Fazit übertreffen die FABRIC DAYS nach drei erfolgreichen Messetagen alle Erwartungen.

Das konzentrierte und business-fokussierte Messeformat in München fand als erste Stoffmesse nach dem Lockdown statt und bestätigt, dass ein physisches Event in diesen Zeiten angenommen und von der Branche benötigt wird.

Dank des großen Rückhalts auf Lieferantenseite, dem Vertrauen der Branche sowie der engen Zusammenarbeit mit der Messe München sind wir stolz, dass es uns gelungen ist, mit den FABRIC DAYS ein Parade-Beispiel für folgende Fachmessen unter den neuen Gegebenheiten realisieren.

„Mit der Organisation der ersten Stoffmesse für die Textilindustrie haben wir natürlich eine große Verantwortung auf uns genommen. Nach den Absagen zahlreicher Messeveranstaltungen sind wir besonders stolz, die FABRIC DAYS realisiert zu haben. Die positive Resonanz und Dankbarkeit ist überwältigend. Wir freuen uns sehr über den Zusammenhalt und auch die Disziplin, mit der hier vor Ort alle am gleichen Strang gezogen haben und sind glücklich, die Messe als wichtigen Impulsgeber mit diesem Ergebnis abschließen zu können.“

Sebastian Klinder, Managing Director Munich Fabric Start

UNERWARTET HOHE BESUCHER-FREQUENZ UND EIN QUALITATIVES PORTFOLIO

„Pandemie-bedingt wusste natürlich vor der Messe niemand, wie sich die Besucher-Frequenz gestalten würde. Umso glücklicher sind wir, dass unerwartet viele Designer, Produktmanager und Einkäufer nach München gereist sind, um die über 700 Kollektionen der 300 internationalen Lieferanten zu sichten. Zahlreiche Besucher wie Aussteller haben sich bei uns bedankt, dass wir ein physisches Event möglich gemacht haben. Alle Anwesenden haben sich zu jeder Zeit sicher gefühlt und sich über den persönlichen Austausch sowie den neuen Input gefreut.“

Frank Junker, Creative Director Munich Fabric Start

Unter den 1.300 besuchenden Firmen vor Ort waren namhafte Marken wie Adidas, Aigner, Alberto, Bogner, Drykorn, Gerry Weber, Hugo Boss, Irene Luft, Lanius, Malaikaraiss, MAC, Marc O’Polo, Mey, Oui, Puma, Riani, Rich&Royal, s.Oliver, Seidensticker, SET, VETEMENTS und Wolford.

Auf den FABRIC DAYS haben rund 3.600 nationale wie internationale Besucher aus 30 Ländern neue Impulse gesammelt und sich für die Kollektion Autumn.Winter 21/22 inspirieren lassen. Langjährige Partner sowie spannende Neuzugänge präsentierten ihre Neuheiten in den 6 Areas Fabrics, Design Studios, Sourcing, Additionals, Denim & Sportswear und Innovations – wobei die komprimierte Flächen-einteilung optimale Bedingungen für Segment-übergreifende Kommunikation und Networking bot.

HOPETIMISM lautete der Saisontitel des wegweisenden Trend Forums der FABRIC DAYS. HOPETIMISM wurde auf den FABRIC DAYS auch ge- und erlebt:

„Ich bin wirklich froh, dank den FABRIC DAYS unsere wichtigsten Partner wieder persönlich treffen zu können. Endlich kann ich den Spirit wieder spüren, der unsere Branche ausmacht – Kollektionen haptisch erleben und Inspirationen sammeln.“

Michael Seiter, Strellson

„Die Munich Fabric Start ist für unser Team schon immer ein wichtiger Termin im Jahr, sodass wir nun natürlich auch zu den FABRIC DAYS nach München gereist sind. Die hohe Qualität der Aussteller hat uns wirklich positiv überrascht und generell herrscht hier eine sehr angenehme Atmosphäre.“

Dorothee Schumacher

FABRIC DAYS ALS PARADE-BEISPIEL FÜR EINE SICHERE FACHMESSE

Sicherheit und Hygiene hatten bei der Umsetzung der FABRIC DAYS natürlich höchste Priorität. Alle Besucher, Aussteller und Mitwirkenden zeigten vollstes Verständnis und berücksichtigten die umfangreichen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen mit einer großen Selbstverständlichkeit und positiven Stimmung.

„Wir sind gerade in diesen Zeiten auf der Suche nach Ansätzen für positives Denken und neue Impulse. Daher stand für uns als jahrelange Aussteller die Teilnahme an den FABRIC DAYS außer Frage. Und es hat sich bestätigt: Das Team hat es geschafft, auch unter diesen Voraussetzungen eine Messe zu organisieren, die persönliche Gespräche und Business wieder möglich gemacht hat. Dabei wurden die Hygienemaßnahmen wie das Einhalten des Sicherheitsabstands und des Tragens einer Mund-Nasen-Bedeckung absolut super umgesetzt und von den Besuchern auch sehr gut angenommen.“

Piovese Fashion

„Es war ein sehr gutes Gefühl, wieder an einer Messe teilzunehmen und unsere Kunden persönlich zu sehen. Stoffe sind haptische Produkte, die nicht vollständig durch digitale Meetings ersetzt werden können – daher sind wir für die Durchführung der Messe sehr dankbar. Wir haben uns mit all den klaren Hygienemaßnahmen immer sehr sicher gefühlt. Im Allgemeinen haben die Organisatoren wirklich eine ausgezeichnete Arbeit geleistet, sodass die FABRIC DAYS als Beispiel für andere Messen angesehen werden kann.“

Fusion CPH

GANZHEITLICHE NACHHALTIGKEIT: SUSTAINABLE INNOVATIONS FORUM & RESOURCE AREA

Das Foyer der Halle 4 des MOC stand im Zeichen ganzheitlicher Nachhaltigkeit. Interessierte Besucher informierten sich in der bewährten ReSource Area über das breite Angebot nachhaltiger Stoffe und Zutaten. SUSTAINABLE INNOVATIONS Kurator Simon Angel stellte direkt daneben zukunftsweisende Projekte vor: „From Trash to Treasure“ von Youyang Song, „Living Materials“ von Iris Bekkers, „Solar Self“ von Pauline van Dongen und „Perfect Imperfection“ von Studio Mend.

BEWÄHRTES HYGIENE-KONZEPT ALS STANDARD FÜR FOLGENDE MESSEN

Mit den auf den FABRIC DAYS umgesetzten Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen haben wir eine gute Basis für die Planung der kommenden Messen geschaffen. Darauf aufbauend blickt unser Team jetzt nach vorn und steigt in die Planungen für die nächsten Messen ein:

 

VIEW PREMIUM SELECTION

Spring.Summer 22

8. & 9. Dezember 2020

 

MUNICH FABRIC START

Spring.Summer 22

26. – 28. Januar 2021

Wir freuen uns bereits auf Ihren nächsten Besuch in München!


SUSTAINABLE INNOVATIONS - Wo die großen Veränderungen stattfinden

ÜBER NACHHALTIGE INNOVATIONEN, GROßE VERÄNDERUNGEN & NEUE HERAUSFORDERUNGEN

EIN INTERVIEW MIT SIMON ANGEL

18. August 2020

Ein Interview mit SUSTAINABLE INNOVATIONS Kurator Simon Angel – der Niederländer, der immer auf der Suche nach spannenden Jungdesignern, außergewöhnlichen Innovationen und den Neuigkeiten der Textilwelt ist. Simon und die vier von ihm ausgewählten SUSTAINABLE INNOVATIONS der Saison finden Sie während der FABRIC DAYS im Foyer Halle 4.

Registrieren Sie sich noch heute für die FABRIC DAYS!

  1. Simon, welche Innovationen erwarten uns diese Saison?

Manchmal muss man sich gar nichts Neues einfallen lassen, um Innovationen zu erschaffen – alte Traditionen zu überdenken und ihnen eine zeitgemäße Note zu verpassen kann auch innovativ sein. „Das Neue“ bei dieser Ausgabe ist das Wiederbeleben bewährter Techniken, wie das Weben, das Reparieren oder das Recyceln. Pauline van Dongen webt beispielsweise Solarmodule an Textilien, im Studio Mend erhalten alte Modestücke einen neuen Wert, durch auxetische Stoffe bekommen Designs von Iris Bekkers eine neue Funktion und Youyang Song kreiert Textilien aus recyceltem Biokunststoff. All diese Projekten haben eins gemeinsam: Sie nutzen traditionelle Handwerkskünste und Materialien, aber auf eine neue und innovative Art und Weise.

  1. Die Corona-Pandemie hat die Welt 2020 in eine Zwangspause versetzt. Gleichzeitig hat die Krise die Bewegung hin zu einem nachhaltigen Lebensstil beschleunigt. Wie wird diese Entwicklung zukünftige Innovationen prägen?

Ich bin ja ein Optimist. Die diesjährigen Geschehnisse haben einen Wandel hervorgebracht. Ob wir es schaffen, in einen inspirierenden Flow zu kommen, hängt auch davon hab, wie wir an Dinge herangehen. Pandemien oder Hitzewellen – das sind alles die Wege der Natur, um uns zu konfrontieren. Genau wie wir Veränderungen in unserer Umwelt erleben, erlebt die Natur menschengemachte Veränderungen seit Jahren und antwortet nun darauf. All das führt zu einem Dialog – den wir dringend brauchen. Wir nehmen uns selbst immer mehr als Teil der Natur wahr. Designer, Wissenschaftler, die Industrie und die Verbraucher passen ihre Gewohnheiten an und hinterfragen alte Traditionen. Der Großteil von uns merkt nun endlich, was nötig ist, um unsere Welt zu retten. Das können wir nur schaffen, wenn wir die Balance zwischen uns selbst und der Natur finden.

  1. Es ist das sechste Mal, dass du das Sustainable Innovation Forum kuratierst. Wie unterscheidet sich die diesjährige Ausgabe von bisherigen?

Die Art und Weise wie auf nachhaltige Innovationen reagiert wird, ist neu. Der Dialog wird immer ernster. Das sieht man beispielsweise an der Location des Sustainable Innovations Forums dieses Jahr: Statt im Keyhouse ist es dieses Jahr im Hauptsaal positioniert, direkt im Herzen der Branche –dort, wo die großen Veränderungen stattfinden.

  1. Bei den diesjährigen Innovationen dreht sich alles um Materialien: Textilien, die aus Bioabfall hergestellt werden, Stoff, der sich an seine Umwelt anpassen kann – kannst du uns einen Einblick in das Material von Morgen geben?

Im Sustainable Innovation Forum präsentieren wir, was schon jetzt möglich ist. In der nahen Zukunft wird Inspiration in alten Traditionen, Handwerken und Ressourcen gefunden. Was kommt danach? Es ist schwer das vorauszusagen, da die Welt ihre Gradlinigkeit verliert. Wir bewegen uns immer mehr hin zu einer Ära der flexiblen Organisationsform. Um das mal in die Welt der Materialien und Textilien zu übersetzen: Designs und Formen werden nicht mehr im Fokus stehen. Die Beschaffenheit von Materialien und der Komfort werden ein Comeback erleben – und wir werden die Produktgestaltung mit all ihren Aspekten neu denken müssen. Dafür müssen wir alle Erwartungen hinter uns lassen und mit einem offenen Geist an die Sache herangehen. Wir müssen auf das universelle Wissen zurückgreifen, um etwas zu schaffen, das es in dieser Form noch nicht gegeben hat.

  1. Wie können wir die momentane Situation als eine Chance sehen, anstatt sie als Herausforderung zu betrachten?

Die aktuelle Situation zeigt uns den Gesamtzusammenhang auf. Die Menschen müssen sich selbst weiterentwickeln und den Status Quo infrage stellen. Wir müssen diese Erfahrung genießen, da sie uns einen ganz neuen Horizont eröffnet. Das zeigt uns auch die Munich Fabric Start: Mit den FABRIC DAYS haben die Organisatoren gezeigt, wie man es schafft, mit unvorhersehbaren Hürden und ständig wechselnden Umständen umzugehen – ein ziemlich gutes Rezept für die Zukunft, unsere Einstellungen, den mentalen Wandel und den permanenten Dialog miteinander. Also ja, jeder Tag ist eine Chance für ein besseres Morgen.

Erfahren Sie mehr über Simons nachhaltige Entdeckungen für die Saison Autumn.Winter 21/22 während der drei FABRIC DAYS Tage vom 1. bis 3. September 2020 im MOC München.

FABRIC DAYS AUTUMN.WINTER 21/22

 

ÖFFNUNGSZEITEN

1. SEPTEMBER 2020 · 9:30 – 18:30 Uhr
2. SEPTEMBER 2020 · 9:30 – 18:30 Uhr
3. SEPTEMBER 2020 · 9:30 – 16:00 Uhr

 

LOCATION

MOC München | Halle 1 – 4 Erdgeschoss
Lilienthalallee 40
D – 80939 München

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Printing With Light – bei Madeleine Marquardt trifft Erfindungsgeist auf Design

Erfindungsgeist trifft auf Design

PRINTING WITH LIGHT Projekt von MADELEINE MARQUARDT

Es werde Licht! Licht fasziniert die Menschheit seit jeher. Bereits im 19. Jahrhundert verwendeten Wissenschaftler und Künstler elektromagnetische Wellen zur Dokumentation und entwickelten eines der ersten fotografischen Druckverfahren: die Cyanotypie. Die Erfinderin Madeleine Marquardt bringt die alte Kunst mit neuer Technologie zusammen und eröffnet damit neue Möglichkeiten für das moderne Textildesign.

„Ich bin eher eine Erfinderin als eine Textildesignerin.“ Madeleine Marquard

Für ihr Projekt „Printing with Light“ ließ sich die Designerin, wie ihre Vorbilder, von der Natur inspirieren: In ihrer Installation treffen Schwingungen auf Wasser und bewegen Sedimente zu individuellen Mustern. Auf lichtreaktiven Papieren und Stoffen hinterlassen sie blaue Spuren. Für das Innovative Light Printing System (ILPS) übersetzte Marquardt diese photochemischen Prozesse in die moderne Welt. Ohne Schablonen, ohne Farbe: Mit neuster UV-Lasertechnologie werden Muster und Formen auf Textilien gedruckt. Die Ergebnisse zeigen Strukturen in Blau, die entfernt an Batik erinnern. Korrekturen am Design können sofort im digitalen Muster vorgenommen werden, ohne den Gestaltungsprozess zu unterbrechen. Damit wird der Vorgang zur perfekten Lösung für „Rapid Prototyping“ und innovative Kreationsprozesse. Und alles was es braucht, ist Licht.