Sustainable Innovations
Fortschritt und Innovation: Wer löst das $4.6 Milliarden-Dollar-Problem?
Denim ist ein allgegenwärtig und einer der weltweit am weitesten verbreiteten Stoffe unserer Zeit. Die Hersteller dieses vielfach verwendeten Materials haben sich zum Ziel gesetzt, die globale Bekleidungsindustrie in eine sauberere, ethischere und nachhaltigere Branche zu verwandeln.
Dass sich die Denim-Produktion negativ auf die Umwelt auswirkt, ist kein Geheimnis mehr.
Die gute Nachricht ist jedoch, dass immer mehr Hersteller, Marken, Einzelhändler und Verbraucher große Anstrengungen unternehmen, um die mit der Denim-Produktion verbundenen Probleme in den Griff zu bekommen. Angetrieben von Schlagwörtern wie „Nachhaltigkeit“ und „Recycling“ wenden sich viele Denim-Unternehmen neuen Technologien zu, die ihnen helfen sollen, ein möglichst nachhaltiges System zu schaffen.
Wenn die Denim-Industrie nachhaltiger wird, brauchen wir einen neuen Ansatz. Das Positive daran: die Technologie ist inzwischen so weit fortgeschritten, dass wir den ökologischen Fußabdruck von Denim erheblich verkleinern können. Hier stellen wir Ihnen Beispiele für einige der revolutionären Ansätze vor, die in den letzten Jahren in der Denim-Industrie eingeführt wurden.
Picture credit: Ecotextile News
Smart Factory 4.0: Das grünste Ökosystem für Denim
Crescent Bahuman nimmt die Denim-Industrie mit auf eine Reise. Zaki Saleemi, Vizepräsident von Crescent Bahuman, ist sich der Notwendigkeit der Digitalisierung in der Branche bewusst und glaubt, dass dies unter anderem durch intelligente, datengestützte Entscheidungen erreicht werden kann.
Gegenüber Sourcing Journal erklärt Saleemi, wie die Smart Factory konzipiert ist: Manager vor Ort erhalten Echtzeitinformationen über die Aktivitäten in der Fertigung und andere wichtige nachhaltigkeitsbezogene Kennzahlen wie Wassermessungen. Das Upgrade ist ein Digitalisierungsplan, der einem Denim-Unternehmen helfen kann, „sich zu organisieren, sich zu vernetzen, Einblicke zu gewinnen und zu optimieren“.
Eine weitere spannende Entwicklung ist, dass Crescent Bahuman auch das Blockchain-fähige PaperTale implementiert. Dies zeigt die gesamte Karte der Lieferkette – woher die Baumwolle kam, wo sie hergestellt wurde und wo sie zu Stoff verarbeitet wurde.
Picture credit: Levi
Picture credit: Levi Strauss
Levi’s umweltbewusste Robotertechnologie
Die meisten Jeans werden stundenlang gewaschen, um vermeintlich die perfekte blaue Farbe zu erhalten. Das Ergebnis ist, dass die Farbstoffe am Ende das Grundwasser verschmutzen. In einer Zeit, die neue Innovationen in der Jeansindustrie hervor brachte, entwickelte Levi eine Lasertechnologie, die die Herstellung gerissener und gewaschener Jeans einfacher und effizienter machte.
Levi’s will den Arbeitsaufwand verringern – für Designer, die nach der perfekten Färbung suchen und für Fabrikarbeiter, die die Jeans schmirgeln. Außerdem ist Levi’s fest entschlossen, die aggressiven Chemikalien zu reduzieren, die Jeans ihren begehrten ausgeblichenen Look verleihen.
Picture credit: The Spin Off
Erforschung der Verwendung von alternativen Rohstoffen
G-Star Raw: Pionierarbeit für neue Produktionsmethoden
In Sachen Nachhaltigkeit lässt G-Star RAW nicht nur Taten sprechen, sondern beweist kontinuierliches Engagement, indem die Konventionen des Denim-Designs immer wieder in Frage gestellt werden.
Als Pionier neuer Produktionsmethoden und unter Beibehaltung eines kompromisslosen Engagements für Qualität und Stil hat G-Star vor einigen Jahren einen Schritt-für-Schritt-Prozess für die Entstehung der Elwood RFTPi Jeans entwickelt. Bei diesem Prozess, kam eine radikal neue Färbemethode zum Einsatz, die wasser- und salzfrei ist und erhielt den Namen Crystal Clear.
Die Formel, die damals als die radikalste Veränderung des Indigofärbeverfahrens galt, zeigte schon in ihren Anfängen das Potenzial, einen Beitrag zum Umweltschutz leisten zu können.
Picture credit: Fast Company
Picture credit: Science News for Students
Diese Innovation lässt die Denim Industry nachhaltiger werden
Durch die Kombination von Ökonomie und Ökologie hilft die Innovation von Sedo Engineering der Denim-Industrie, nachhaltiger zu werden. Die Schweizer Innovationsspezialisten haben smart-INDIGO entwickelt, um Denim-Marken dabei zu helfen, schnell zu einer nachhaltigen Produktionsstruktur mit mehr Vorteilen bei geringeren Kosten überzugehen. Anstelle von giftigen Chemikalien verwendet Sedo Engineering nur Strom und Natronlauge, um Indigofarbstoffe aufzulösen.
Durch die Abgabe von Sauerstoff anstelle von giftigen Abwässern reduziert smart-INDIGO den Wasserverbrauch um 70 Prozent, den Energieverbrauch um das Sechsfache und den Kohlendioxidausstoß um das Zehnfache. Die Innovation ist eine „Win-Win-Lösung für unsere Kunden“, sagt Werner Volkaert, Geschäftsführer von Sedo Engineering.
Mit derzeit 17 weltweit eingesetzten smart-INDIGO-Maschinen hofft Sedo Engineering, einen revolutionären Wandel in der Denim-Industrie herbeizuführen.
Über die Autorin
Muchaneta, Founding Editor-in-Chief von FashNerd.com, arbeitet seit über 14 Jahren in der Modebranche. Sie ist derzeit eine der führenden Influencerinnen, die über die Verschmelzung von Mode mit Technologie und tragbarer Technologie spricht und schreibt.
Muchaneta Ten Napel | editor@fashnerd.com
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Textil-Recycling, praktikable Lösung oder kurzfristiger Plan?
Mit der rasanten globalen Zunahme von Textilabfällen, die durch das Wachstum der Bekleidungs- und Textilindustrie und Fast Fashion bei den Verbraucher*innen verursacht wird, ist das Textilrecycling von größter Bedeutung geworden.
Das Problem ist, dass das Recycling von Textilien keine leichte Aufgabe ist.
Viele Faktoren müssen berücksichtigt werden. Das größte Hindernis für das Textilrecycling besteht darin, dass die Stoffe oft aus Misch-Materialien hergestellt werden und es nicht einfach ist, gemischte Materialien zu recyceln. Dies liegt vor allem daran, dass jedes Material isoliert werden muss, bevor es effektiv recycelt werden kann. Was ist also die Lösung für die Modebranche, um sich in Richtung Closed-Loop-Produktion zu bewegen?
Bild-Credit: Rolling Stone
Bild-Credit: Pollima
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Zukunftsweisende Entwicklungen – einfach erklärt
Nun, eine der zahlreichen bahnbrechenden Methoden wurde vom Hong Kong Research Institute of Textiles and Apparel (HKRITA) entwickelt. Eine Lösung, die es ermöglicht, Misch-Materialien ohne Qualitätsverlust zu neuen Stoffen und Garnen zu recyceln. Einem hydrothermalen (chemischen) Prozesses sei dank.
In Zusammenarbeit mit der H&M Foundation haben sie erfolgreich ein Verfahren entwickelt, das Baumwoll- und Polyestermischungen vollständig trennen und recyceln kann. Das zurückgewonnene Polyestermaterial kann direkt wiederverwendet werden, wodurch neue Vorteile des Recyclings ohne Qualitätsverlust geschaffen werden. Das hydrothermale Verfahren verwendet nur Wärme, Wasser und weniger als 5 % biologisch abbaubare umweltfreundliche Chemikalien, um Baumwoll- und Polyestermischungen zu trennen. Diese Faser-zu-Faser-Recyclingmethode ist kostengünstig und es gibt keine sekundäre Umweltverschmutzung, wodurch die Lebensdauer des recycelten Materials nachhaltig verlängert wird. Die Technologie ist umfassend lizenziert, um einen breiten Marktzugang und maximale Wirkung zu erreichen.
Bild-Credit: Sion Fraser University
Erik Bang, ehemaliger Innovationsleiter bei der H&M Foundation, teilte mit:
„Zu lange war die Modebranche nicht in der Lage, ihre Produkte ordnungsgemäß zu recyceln, da es für die beliebtesten Materialien wie Baumwoll- und Polyestermischungen keine wirtschaftlich tragfähige Trenn-, Sortier- und Recyclingtechnologie gibt. Diese sehr ermutigende Erkenntnis hat das Potenzial, dies zu ändern. Wir freuen uns sehr, diese Technologie zu entwickeln und über das Labor hinaus zu skalieren, was der globalen Umwelt, den Menschen und den Gemeinschaften zugute kommen wird.“
Dann gibt es noch das schwedische Unternehmen Södra, welches eine einzigartige Recyclinglösung mit Einflusspotenzial auf die gesamte Modeindustrie und Textilrecycling entwickelt hat.
Södra, eine bedeutende Forstgenossenschaft mit Sitz in Växjö, Schweden, hat eine einzigartige Lösung entwickelt, die ein large-scale Textilrecycling ermöglichen soll und dieses grundlegende Hindernis für die Textilindustrie beseitigt. Die zukunftsweisende Lösung ermöglicht es, Textilien in großem Umfang zu recyceln.
Södra nutzt seine Ressourcen und sein Know-how für eine innovative Textilrecyclinglösung und hat einen Weg gefunden, Fasern aus Mischgeweben in großem Umfang zu recyceln. Das Ziel: Kreisläufe in der Mode- und Textilindustrie ermöglichen.
Bild-Credit: Södra
„Södra hat aggressive Nachhaltigkeitsziele. Wir suchen daher Unternehmen mit hohen Nachhaltigkeitsambitionen, die bei der Lieferung von Textilien mit uns zusammenarbeiten möchten. Das wird unsere Start-up- und zukünftige Produktionskapazität bestimmen“, sagt Helena Claesson, Projektmanagerin Södra.
Johannes Bogren, Präsident von Södra Cell Bio-products, erläuterte den Prozess weiter und teilte mit: „Wir zeichnen jetzt die Zukunft der Mode- und Textilindustrie neu, indem wir Circular Flows von Textilfasern anbieten. Ein Pullover kann jetzt wieder zu einem Pullover werden – ein enormer Wert für unsere Kunden, insbesondere die Modebranche.“
Das Fashion for Good Full Circle Textiles Project wandte sich innovativen Recyclingtechnologien zu, um den Kreislauf von Textilabfällen zu schließen. Ziel des Projekts war es, das Potenzial zur Verringerung der Umweltauswirkungen von Textilabfällen zu untersuchen; Die Textil-zu-Textil-Recyclinglösung hat das Potenzial, die Abhängigkeit der Industrie von neuen Rohstoff-Materialien zu beseitigen.
Bild-Credit: Fashion for Good
Unterstützt von C&A sagt Martha Willis, Senior Manager of Sustainable Materials and Circular Innovation bei C&A: „Dieses Projekt wird uns allen helfen, die Hindernisse, Auswirkungen und Chancen beim chemischen Recycling von Polyester zu verstehen, und ist eine wichtige Grundlage für das Engagement von C&A, sich zu vernetzen Prinzipien der Zirkularität bis 2028 auf 7 von 10 unserer Produkte anzuwenden.“
Das Full Circle Textiles Project konzentriert sich auf die Untersuchung wirtschaftlich tragfähiger und skalierbarer Lösungen und hat sein objektives Ausmaß an disruptiven Innovationen in der Branche und der Fähigkeit des chemischen Recyclings zur Beschleunigung der Kreislaufwirtschaft erreicht.
„Die nächste Phase des Projekts konzentriert sich auf die Skalierung dieser Lösungen und ermutigt Marken, Innovatoren und Lieferkettenpartner, langfristige Partnerschaften aufzubauen, die Finanzierung zu katalysieren, um die Skalierung zu ermöglichen, und Branchenexpertise zu nutzen, um diese Technologien weiterzuentwickeln und zu implementieren“, sagt Fashion For Good.
Das von C&A unterstützte Projekt, das im September 2020 gestartet wurde, wurde erfolgreich durchgeführt. Lesen Sie hier die Ergebnisse und Erkenntnisse des Projekts.
Bild-Credit: Nord News
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Zusammenfassung
—- Ist Textil-Recycling also eine praktikable Lösung oder ein kurzfristiger Plan?
Meiner Meinung nach sollte das Ziel darin bestehen, die Infrastruktur zu entwickeln, die für die Skalierung des Textilrecyclings erforderlich ist, und dazu müssen Modeunternehmen die Vorteile der technologischen Entwicklungen nutzen. Indem wir auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten, kommen wir einem nachhaltigeren Textilrecyclingprozess einen Schritt näher, mit dem Endziel, einen Beitrag zur Förderung einer Kreislaufwirtschaft zu leisten.
Über die Autorin
Muchaneta, Founding Editor-in-Chief von FashNerd.com, arbeitet seit über 14 Jahren in der Modebranche. Sie ist derzeit eine der führenden Influencerinnen, die über die Verschmelzung von Mode mit Technologie und tragbarer Technologie spricht und schreibt.
Muchaneta Kapfunde | editor@fashnerd.com
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Sustainable Innovations #5: The Healing Imprint
Emotionale Heilung durch Kleidung – dank der Symbiose von Wissenschaft und Textilien: The Healing Imprint erforscht das therapeutische Potenzial von gestrickten Kleidungsstücken. Bodysuits, Handschuhe, Socken und Kissenbezüge sind so gefertigt, dass sie bei Bewegung Akupressurpunkte an verschiedenen Körperstellen wie den Händen, Füßen und dem Kopf stimulieren. Die maßangefertigten Textilien haben Gitter, durch die kleine Massagekugeln bewegt werden können. So können die Akupressurpunkte gezielt erreicht werden.
Laura Deschl ist nicht nur die Designerin dieser besonderen Textilien, sondern hat auch einen Hintergrund als Yogalehrerin – ihr Wissen nutzte sie dazu, eine auf Yoga basierende Bewegungspraxis zu entwickeln, die mit Hilfe des eigenen Körpergewichts den Druck auf bestimmte Punkte des Körpers erhöht. Auch Traumata können laut Deschl mit dieser Methode aufgearbeitet werden. In Kombination mit einer trauma-sensitiven Yoga-Praxis werde die Kleidung so zu einem individuellen Werkzeug, mit dem auch tieferliegende Emotionen aus- und aufgelöst werden können. The Healing Imprint zeigt, wie die Bereiche Wissenschaft, Wirtschaft, Medizin, Psychologie und Textilherstellung interdisziplinär miteinander in Einklang gebracht werden können.
Gefühle zulassen und fühlen: Psychische Erkrankungen und Traumata sind in der Gesellschaft oftmals noch ein eher unsichtbares Thema. Ein großes Anliegen von Laura Deschl ist es deshalb, auf Themen rund um die psychische Gesundheit und die Spuren von Traumata auf dem Körper hinzuweisen und diese zu entstigmatisieren. Deschl möchte Patient*innen dabei helfen, ihr Körpergefühl zu schulen und sie auf diesem Weg wieder näher zu ihrem Körper zu bringen.
“Die Kleidung von The Healing Imprint hilft mit Akupressur dabei, auf tief verborgene Erinnerungen oder Emotionen zuzugreifen. Mit dazu abgestimmten trauma-sensitiven Yogapraxen wird darüber hinaus die Selbstreflexion erleichtert. Die bewegende Kriegsgeschichte der Vergangenheit hat oft zu schweren Traumata und hohen Belastungen unserer Gesellschaft durch alltägliche Nachkriegserinnerungen geführt. Diese Erinnerungen können im Langzeitgedächtnis gespeichert und sogar über Generationen weitergegeben werden. Deshalb sind emotionales Wohlbefinden und Heilung wichtige Aspekte von Nachhaltigkeit. Denn wenn Körper und Geist im Einklang miteinander sind, fällt es uns leichter, Entscheidungen zu treffen, die in Balance mit anderen Menschen und dem Planeten sind.”
– Laura Deschl
Mehr Infos über SUSTAINABLE INNOVATIONS finden Sie in diesem Interview mit Simon Angel, Kurator des Sustainable Innovations Forum, sowie in den folgenden Artikeln:
Interview über Pre-Creation, -Action und -Connection in unserer Branche >>
Bakterien zum Tragen by Lionne van Deursen >>
Flower matter by Irene Purasachit >>
Offcuts collection by Seok Park >>
Sunkolor by Panorama Fabrics >>
FABRIC.iD – Digitize Your Fabrics
Die Munich Fabric Start Exhibitions GmbH lanciert FABRIC.iD – ein Verfahren zur vollständigen Digitalisierung von Stoffen. Der neue Texturscanner xTex und der Farbscanner can:scan verwandeln Textilien in virtuelle Daten. Das Ergebnis: Digital Twins, die Textur und Farbe der Materialien realitätsgetreu und makellos wiedergeben.
Die Munich Fabric Start Exhibitions GmbH, Veranstalter der International Textile Trade Show MUNICH FABRIC START sowie der International Denim Trade Show BLUEZONE, bietet ab sofort den Digitalisierungsservice FABRIC.iD an und unterstützt mit diesem Angebot den Digitalisierungsprozess der textilen Vorstufe. Von der Struktur über die Farbzusammensetzungen bis hin zur Biegesteifigkeit – die innovativen Textur- und Farbscanner xTex und can:scan der Softwareunternehmen Vizoo GmbH und caddon printing & imaging GmbH fangen alle Details der Textur ein und übersetzen sie in virtuelle Daten. Durch die Digitalisierung entsteht eine Stoff-ID, die Textilien technisch identifizierbar, nachvollziehbar und verwertbar macht. Das Ergebnis: digitale, realitätsgetreue Fabrics.
Der Service wurde erstmals während der MUNICH FABRIC START vom 31. August bis 02. September 2021 in München in allen Facetten präsentiert. Das Verfahren erweitert das Messeangebot der MUNICH FABRIC START um den digitalen Aspekt – und dies dauerhaft.
„Wir sind unglaublich stolz darauf, FABRIC.iD auf der MUNICH FABRIC START anbieten zu können – eine Technik, die weltweit einmalig ist.Ab sofort können unsere Kunden und Kundinnen ihre Stoffe zu uns schicken oder sie direkt bei uns vorbeibringen – unser Team übernimmt dann den Scanprozess und digitalisiert die Textilien, auf der Messe und das ganze Jahr über. Danach stellen wir die Daten zur Weiterverarbeitung zur Verfügung. Die Muster können uneingeschränkt an jedem Monitor per Mausklick vermessen und für Verkauf, Produktvorstellungen, Designprozesse, Anproben an Avataren und weitere Anwendungsbereiche verwendet werden – die perfekte Ergänzung zum physischen Erlebnis auf der Messe.“
Sebastian Klinder, Managing Director Munich Fabric Start
A NEW DIGITAL DIMENSION
Bisher nehmen analoge Abstimmungsprozesse zwischen Einkäufern und Lieferanten viel Zeit in Anspruch – am Ende oft mit dem Ergebnis, dass die genaue Farbe, das exakte Muster und das passende Material nicht gefunden wird. can:scan und xTex bieten dafür eine einzigartige Lösung: sie machen die exakte Farberfassung von Textilien und die Erstellung von farbechten digitalen Mustern möglich, sodass iterative Freigabeprozesse online erfolgen können und 80 Prozent des bisherigen Zeitbedarfs für analoge Abläufe eingespart werden. Gescannt werden dreidimensionale Objekte mit höchster Präzision – selbst Farbnuancen, die durch Licht und
Schatten entstehen, können durch die neue Technologie differenziert, gemessen und dargestellt werden. Durch die digitalen Daten werden aufwändige und kostspielige Transporte obsolet, die Lead time verringert, Kosten für textile Muster reduziert und bessere, genauere Ergebnisse geliefert – immer rechtzeitig vor dem Kollektionsstart.
„Alle, die in solchen Prozessen arbeiten, kennen den Aufwand der bisherigen analogen Abstimmungsprozesse zwischen Einkäufern und Lieferanten. Diese können sich sehr lange hinziehen und am Ende wird ein Stoff freigegeben, der gar nicht die eigentliche Vorstellung trifft, aber von den erhaltenen Mustern noch am nächsten kommt. Teilweise werden Kollektionsbestandteile komplett gecancelt, weil in der vorgesehen Zeit einfach kein stimmiges Ergebnis erzielt werden kann. Mit der neuen Technologie von FABRIC.iD lösen wir dieses Problem.“
Michael Nothelfer, Managing Director of Caddon Printing & Imaging GmbH
Die innovative Digitalisierung erfolgt im Fabric Studio, dem Showroom der Munich Fabric Start Exhibitions GmbH. Dort werden die Textilien gescannt – innerhalb von kürzester Zeit kann die genaue Textur erkannt und transformiert werden. Im ersten Schritt werden die exakte Farbe und das Muster bestimmt, danach wird die Oberflächenstruktur ermittelt. Im Anschluss wird eine physische Materialanalyse durchgeführt, bei der Gewicht, Biegesteifigkeit, Dicke, Elastizität und weitere Materialeigenschaften des Textils präzise bestimmt werden. Dies ermöglicht eine akkurate Simulation der Falleigenschaften des Stoffes. Zudem versteht FABRIC.iD auch die spektralen Garnfarbwerte der Färberei und die Webdaten industrieller Webstühle, um daraus visuell korrekte und farbrichtige Texturen für 3D-Anwendung zu erzeugen.
Nicht subjektiv vorgenommene Modifikationen, sondern valide erhobene Daten gewährleisten ein hohes Maß an Authentizität und Erkennbarkeit zwischen dem physischen und virtuellen Produkt. Durch die Verwendung des Open Source Formates U3M ist das digitale Material mit nahezu jeder 3D-fähigen Anwendung kompatibel. Da sich Stoffe in ihrer Beschaffenheit stark unterscheiden können, werden drei verschiedene Kategorien angeboten: Standard für wenig strukturiertes, einfarbiges Material, sowie Advanced für stärkere Strukturen und Farben und als dritte Kategorie Complex, für komplexe Musterungen und stark glänzendes Material.
„Es ist die neuste Technik auf dem Markt – es gibt weltweit keine bessere und fortschrittlichere Methode als diese. Auf der MUNICH FABRIC START machen wir die Technologie in unserem FABRIC.iD-Studio nun zugänglich. Ein Meilenstein für die Branche – nicht nur in Richtung Digitalisierung, sondern auch in Richtung Nachhaltigkeit.“
Martin Semsch, Managing Director of Vizoo GmbH
Alle Informationen zur FABRIC.iD finden Sie auf www.fabric.id/
Pre-Loved von Sarmite Polakova
Pre-Loved von Sarmite Polakova
Aus Alt mach Neu: Die Material- und Produktdesignerin Sarmite Polakova und die Designerin Mara Maizele haben mit ihrem Biotextil Pre-Loved ein völlig neues Textilkonzept erschaffen. Pre-Loved besteht aus gebrauchten Textilabfällen und natürlichen Bindemitteln. Die Designerinnen möchten mit dem Produkt das traditionelle Konzept von Stoffen infrage stellen und die Perspektive auf recycelte Mischfasern verschieben. Shoddy nennt sich das Material, das aus unverkäuflichen und nicht mehr tragbaren Kleidungsstücken hergestellt wird. Baumwolle, Polyester und Wolle: Shoddy besteht aus einer Vielzahl von Fasertypen, die in dem Recyclingprozess zu einer einzigen Masse zusammengeführt werden.
Eine weitere Besonderheit ist die hervorragende Isolierungseigenschaft von Shoddy. Das Biotextil kann für die unterschiedlichsten Zwecke eingesetzt werden: im wärmenden Wintermantel, in der gemütlichen Couch oder in der gut isolierten Hauswand. Durch Farbseparation, kontrollierte Musterung und sogar natürliche Färbung sticht der Stoff auch durch einen einzigartigen Look hervor. Darüber hinaus werden die kurzen Fasern, die sich sonst nicht zum Spinnen von Garnen eignen, mit Biokunststoffen kombiniert, die die Fasern von innen heraus stärken und dem Material eine glatte, lederähnliche Oberfläche verleihen. Mit Shoddy entsteht eine ganz neue Art von Chemiefaser – Pre-Loved zelebriert diese neue Textilidentität, die eine neue Ästhetik mit sich bringt und das frühere Leben jedes getragenen Kleidungsstücks durch Farb- und Strukturnuancen hervorhebt.
“When textile waste meets bio-plastics and together they form a new leather-like material for future fashion applications.”
Sarmite Polakova
Enschede Textielstad von Annemieke Koster
Enschede Textielstad von Annemieke Koster
Bis in die 1970er Jahre gehörte Enschede in den Niederlanden neben Manchester zu den europäischen Textilhochburgen. Dann verschwand die textile Produktion immer mehr aus dem Stadtbild, weil es wesentlich günstiger war, Kleidung und Textilien in Niedriglohnländern herzustellen. Nachvollziehbarkeit, Schutz der Arbeiter:innen und Nachhaltigkeit bleiben dabei jedoch oft auf der Strecke – daher entstand Enschede Textielstad aus Annemieke Kosters Wunsch heraus, die Transparenz entlang der textilen Wertschöpfungskette zurückzubringen und die einstige Tradition der Stadt wieder aufleben zu lassen.
„I want to bring textiles back to Enschede and make it a city of textiles again – where professionals who still know the craftsmanship of yesteryear pull their knowledge and find innovative approaches. But then in a new, innovative collaboration.“
Lokal, natürlich, qualitativ hochwertig: In der Industrieweberei Enschede Textielstad entstehen natürliche und möglichst lokal produzierte Garne und Stoffe für Mode und Heimtextilien. Die Basis dafür bilden faire und umweltschonende Rohstoffe, die ausschließlich von bekannten Lieferanten bezogen werden: garantiert Made in Europe – für kurze Transportwege und einen geringeren ökologischen Fußabdruck. Das Angebot von Enschede Textielstad gibt diverse Optionen: Readymade Stoffe sind bereits produzierte Bestseller zum Direktkauf, Made To Order Stoffe sind gewebt, können aber individualisiert werden, oder Custom Made Stoffe für besonders individuelle Ideen, neue Stoffe oder zum Recycling von Produktabfällen – so ist für alle etwas Passendes dabei.
Unser Digitaler Trend Space - jetzt für Sie Online!
Wichtige Tipps bevor Sie starten:
- Öffnen Sie den Trend Space über Ihren Computer oder Laptop im Full Screen Mode und schalten Sie den Ton an. Das Smartphone eignet sich weniger gut.
- Nutzen Sie als Browser CHROME* oder FIREFOX*, Safari unterstützt dieses Präsentationsformat nicht optimal.
- Lassen Sie die Videos im Trend Space einzeln abspielen, klicken Sie erst danach das nächste Video an, um eine Dopplung der Videos zu verhindern.
Wir empfehlen Ihnen unser kurzes Tutorial Video für den Einstieg. Im Anschluss bzw. jederzeit können Sie Ihre individuelle Tour durch den DIGITAL TREND SPACE starten.
SAVE THE DATES – NEXT SHOWS
VIEW PREMIUM SELECTION
30/11 – 01/12/2021
MUNICH FABRIC START
25/01 – 27/01/2022
BLUEZONE
25/01 – 26/01/2022
KEYHOUSE – Von der Poesie bis zu Digitalisierung.
Als Think Tank für Fashion Tech, Smart Textiles, Nachhaltigkeit und Innovation bietet das KEYHOUSE konkrete Ansätze für eine zukunftsorientierte Textil- und Modeindustrie. Und spannt damit den Bogen von Technologie zu Nachhaltigkeit, von Digitalisierung zu neuen Material-ressourcen und Fertigungsprozessen. Die Mentalität ‘demokratischer‘ Forschungsprojekte, inspirierender Kollaborationen und Netzwerke sowie hochtechnologische Produkt- und Prozess-entwicklung spiegelt die pulsierende Atmosphäre des KEYHOUSE zur MUNICH FABRIC START.
Mit dabei sind:
Smart Textiles Pop-Up Lab by Holst Centre x Pauline van Dongen mit interaktiven Workshops zum Druck von Elektronik auf Textilien. Als niederländisches Forschungszentrum ist das Holst Centre auf die Entwicklung gedruckter Elektronik spezialisiert. Im Gegensatz zu herkömmlicher Elektronik sind diese Schaltungen dünn, leicht, flexibel und sogar dehnbar. Sie ermöglichen es, alle Arten von Produkten und Materialien interaktiv werden zu lassen. Die Materialeigenschaften dieser gedruckten Elektronik eignen sich besonders für die Integration in Textilien.
Die KNITCLOUD by N.I.O. vereint Nachhaltigkeit und Digitalisierung mit dem Launch einer personalisierten 3D Knitwear on Demand-Brand im Keyhouse, die als smartes Netzwerk eine zukunftsorientierte, nachhaltige Antwort auf den heutigen Überkonsum von Kleidung bietet. Was mit ersten Tests des Start-Ups The Girl and The Machine begann, hat sich zu einem marktreifen Brand für individuell gefertigte 3D Knitwear on Demand entwickelt, die zukünftig skalierbar funktioniert. Die Knitcloud by N.I.O. (New Industrial Order) wird Brands, Designer und Webshops die Vernetzung von virtuellen Designs, Body-Measurement-Apps virtuellen Fittinglösungen sowie einem Digital Tailor System (DTS) mit anschließendem On-demand Order-System (ONOS) bieten. Dieses smarte Konzept macht es zukünftig möglich, Kleidung auf Maß und personalisiert herzustellen – als weltweit erstes offenes Ökosystem für 3D Knitwear on Demand.
KPMG, eines der führenden Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen in Deutschland, bringt in dieser Saison zusammen mit dem IT-Weltkonzern Microsoft eine einzigartige Fusion von Business, Technologie und Mode ins KEYHOUSE. Diese Partnerschaft hat sich Business- und Technologie-Know-how für die Modebranche auf die Fahnen geschrieben. Mit der Einführung von disruptiven Technologien wie beispielsweise der HoloLens, einem neuen POS-System, besseren Prozessmanagement-Tools sowie integriertem Social Media-Engagement wird der moderne, anspruchsvolle Kunde zufriedengestellt und eine neue Ära des Mode-Einzelhandels eingeleitet.
DIGITAL FABRIC LAB
Als gemeinschaftliches, von der MUNICH FABRIC START initiierter Show Case, haben sich die führenden spezialisierten Unternehmen Assyst, Caddon, Vizoo, Triple Tree Solutions sowie die Universität Dresden zusammengeschlossen, um in simulierten Digitalisierungsstationen einzelne Steps ein neuartiges Digitalisierungs-Verfahren für Stoffe nachvollziehbar und praxisgerecht zu präsentieren. Das DIGITAL FABRIC LAB demonstriert eine neue Form eines Analyseprozesses, der die Produktion verändert und um ein Vielfaches beschleunigt. Digitale Materialparameter wie Elastizität, Flexibilität, Spannung und Biegesteifigkeit werden für den realistischen Fall von Textilien in der Produkt-Simulation ermittelt. Zu diesen physikalischen Messungen müssen Oberflächen, Farben und Texturen erfasst und technologisch darstellbar miteinander vereint werden.
‘Digitalisierung 4.0 ist sicherlich derzeit eines der maßgeblichen Key Items, wenn es um zukünftige Prozessteuerungen geht. Einer der wesentlichen Bausteine innerhalb dieser technischen Umwälzungen wird die Digitalisierung von Stoffen und Zutaten sein. Für jeden Stoff und jeden Knopf wird es einen digitalen ‘Zwilling‘ geben.‘
Sebastian Klinder, Managing Director MUNICH FABRIC START
SUSTAINABLE INNOVATIONS
Alternative Materialgewinnung aus ungewöhnlichen Ressourcen, Anleitungen zu einem neuen Umgang mit Textilien und Bekleidung, die Wiederentdeckung traditionellen Handwerks – all dies zeigt das SUSTAINABLE INNOVATIONS Forum. Entdecken Sie:
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- PHERES & AUXTEX von Eric Esser, mit der Erstellung von CAD-Dateien dank des 3D-Druckverfahrens FDM (Fused Deposition Modeling).
- ‘Atlas of Sustainable Colour(s) von JULIA KALETA als nachhaltiger Farbkompass.
- LOOP.A.LIFE mit einem zirkulären Ansatz zur Verlängerung des textilen Lebenszyklus.
- LOOP COLLABORATION STUDIO als integrative Bewegung einer sozial orientierten Ressourcen-Ausschöpfung.
- WORN TO WEAR von Lena Winterink interpretiert den bewussten Umgang mit Kleidung durch die Verwendung von Kupferdraht im Garn.
- SWART LAEKEN von Lotte Gulpers zeigt hochwertige Stücke aus qualitativer Wolle als nachhaltigem Rohstoff.
- DYELUX von Nikolett Madai verwertet Nebenprodukte der Lebensmittelindustrie zu Farbstoffen für Textilien.
- KNOT von Sanne Visser betrachtet den Rohstoff Horn neu und erstellt Garne, Taue und Netze aus Haaren.
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‘Mit diesen ausgewählten Show Cases im KEYHOUSE geben wir Impulse und Lösungsansätze für einen zukunftsorientierten Materialeinsatz und marktfähige Produktionsprozesse. Hier liegt großes Potenzial für Synergien und Kooperationen, die – an der richtigen Schnittstelle eingesetzt und miteinander verbunden – die Industrie nachhaltig beeinflussen werden. Es ist uns diese Saison erneut gelungen, ein breites Spannungsfeld an relevanten Zukunftsthemen abbilden zu können.‘
Claudia Mynott, Communications Director MUNICH FABRIC START
HIGHTEX AWARD
Zum 7. Mal wird der HighTex Award verliehen. Ausgezeichnet mit dem Innovationspreis der MUNICH FABRIC START werden herausragende Initiativen und Engagement rund um intelligente Prozesslösungen, innovative Highlights, Biotech, Digitalisierung und Sustainable Innovations. Der HighTex Award ist Teil eines gesamtkonzeptionellen Ansatzes rund um intelligente Prozesslösungen, innovative Highlights, Biotech, Digitalisierung und natürlich Sustainable Innovations.
‘Die Verleihung des HighTex Award verstehen wir als Anerkennung für herausragende Leistungen und gleichzeitig als Motivation für neuartige Forschungsprojekte und damit als nachhaltigen Beitrag für eine saubere Zukunft und einen bewussten Umgang mit Ressourcen.‘
Frank Junker, Creative Director, MUNICH FABRIC START
Gewertet wird in den Kategorien: High-Tex, Technologie, Smart Fibres, Nachhaltigkeit, Ressourcen-Effizienz, Finishing, Funktionalität, Health sowie Circularity Process. Ein wesentliches Kriterium ist dabei Prozessrealisierung und Marktfähigkeit. Die prämierten Produkte sowie weitere Innovationen im HighTex Award Forum des KEYHOUSE sind während der gesamten Messedauer im KEYHOUSE ausgestellt. Ergänzt mit detaillierten Informationen zu den jeweiligen Ausstellungsprodukten und Kontakthinweis.
SIDE EVENTS
Darüber hinaus bietet das KEYHOUSE während des gesamten Messeverlaufes ein umfassendes und exklusives Side Event Programm. Dazu gehören neben Trend Seminars, hochkarätig besetzte Workshops, Talks und Round Tables
Das komplette Vortragsprogramm finden Sie unter >> events.munichfabricstart.com