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Zurück mit Furore

ZURÜCK MIT FURORE

Die Veranstalter der MUNICH FABRIC START über die Freude, wieder zusammenzukommen, die Herausforderungen der Gegenwart und für die Zukunft.

29. August 2022

1. Vom 30. August bis zum 1. September 2022 kann die MUNICH FABRIC START ohne Einschränkungen veranstaltet werden – die Branche kommt nach zwei Jahren endlich wieder zusammen. Worauf freuen Sie sich besonders?

 

Sebastian Klinder: Die Antwort ist ganz klar: endlich wieder die gesamte Branche an einem Ort zu versammeln – und zwar mit einem großen Aufschlag. Mit knapp 900 Aussteller:innen und 1.500 Kollektionen auf einer Gesamtausstellungsfläche von nun rund 45.000 Quadratmetern umfasst die MUNICH FABRIC START nun acht Bereiche: Fabrics und Additionals mit internationalen Materialinnovationen für alle Bekleidungssegmente, Resource und Sustainable Innovations für nachhaltige Innovationen, Design Studios mit Stoffdesigns und neuen Entwicklungen für Prints auf vergrößerter Fläche, der Innovationshub KEYHOUSE, die BLUEZONE und das neue Sourcing-Areal THE SOURCE für internationale, vertikale Integration.

Frank Junker: Sich in solchen herausfordernden Zeiten als Messe zu vergrößern, ist alles andere als selbstverständlich. Aber – wir haben es gewagt und können sagen: Es war wichtig und richtig. Deshalb freuen wir uns umso mehr, in diesem Jahr THE SOURCE zu lancieren. Die One Stop Solution für ein ganzheitliches Fashion Sourcing geht erstmalig an den Start – und war schon weit im Voraus ausgebucht. Dort präsentieren 65 ausgewählte internationale Fertigungsunternehmen ihre Angebote von Cut-Make-Trim (CMT) bis hin zur High End Production. Durch ein Cluster der wichtigsten Beschaffungsländer wie Portugal, Türkei, Marokko, Tunesien, Bosnien und Vietnam entsteht ein businessrelevanter Mix für die Risikodiversifikation, den richtigen Produktmix und für jedes Genre.

Sebastian Klinder, Managing Director MUNICH FABRIC START; links

Frank Junker, Creative Director MUNICH FABRIC START; rechts

2. Die kommende Ausgabe steht unter dem Motto FURORE. Was können sich Aussteller:innen und Besucher:innen darunter vorstellen?

Frank Junker: Der Ursprung des Wortes FURORE liegt in der italienischen Sprache. ‚Far furore‘, das heißt, Begeisterung zu wecken. Wir lassen uns von neuen Welten begeistern, wie dem Metaversum, einem neuen Gemeinschaftssinn oder innovativen Biomaterialien. FURORE steht aber auch ein Stück weit für Raserei und Wut über all die Dinge, die in der Welt gerade so vor sich gehen. Außerhalb wie innerhalb unserer gemeinsamen Branche, denen gegenüber wir uns nicht verschließen, sondern stellen wollen und werden.

Sebastian Klinder: Für diese Saison erwarten wir auf der MUNICH FABRIC START über 20.000 Fachbesucher:innen, darunter Designer:innen, Produktmanager:innen und Einkäufer:innen aus der Textil-, Mode-, Denim-, Sports- und Outdoorbranche. Sie alle kommen nach München, um sich über Farb- und Materialtrends sowie Innovationen zu informieren, genauso wie über aktuelle Marktentwicklungen. Die Trendwelten für Herbst/Winter 23/24 spiegeln dies in einer Kontroverse wider – von nahezu unsichtbar bis maximal plakativ.

3. Zeit für einen Ausblick: Wie wird sich die MUNICH FABRIC START zukünftig entwickeln und aufstellen?

Frank Junker: Die MUNICH FABRIC START ist ein Familienunternehmen. Wir sind der festen Überzeugung, dass eine Messe nur dann erfolgreich sein kann, wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen, denn erst dann bekommt eine Messe eine Identität, eine Seele. Das ist genau das, was unsere Besucher:innen an uns schätzen – und das wollen wir auch beibehalten. Gleichzeitig ist es an der Zeit, größer zu denken, so wie wir es bereits in dieser Saison getan haben.

Sebastian Klinder: Wir können bei der MUNICH FABRIC START vom 30. August bis 1. September 2022 bereits zeigen, dass wir den Mut haben, unsere Potenziale auszuschöpfen und über Grenzen zu gehen – das werden wir auch weiterhin tun: mit Wachstum, einem breiteren Portfolio und der Internationalisierung unserer Besucher:innen. Wir sind aktuell so stark aufgestellt wie nie – und daran möchten wir anknüpfen.

Entdecken Sie weitere branchenverändernde Innovationen auf unseren kommenden Messen:

BLUEZONE

30/08 – 31/08/2022

www.bluezone.show

MUNICH FABRIC START

30/08 – 01/09/2022

www.munichfabricstart.com

THE SOURCE

30/08 – 01/09/2022

www.thesource.show

Vifrex Studio - Experts in Fabrics Design and Production from Barcelona

VIFREX STUDIO - EXPERTEN FÜR DESIGN UND HERSTELLUNG VON STOFFEN
AUS BARCELONA

Ein Interview mit Luigi Maria Cialdini, VIFREX STUDIO

23. August 2022

In dieser Saison stellen wir einige der Aussteller vor, die auf der MUNICH FABRIC START 2022 ausstellen. Wir freuen uns, Ihnen VIFREX STUDIO präsentieren zu können.

Mit jahrelanger Berufserfahrung in der Textilbranche und der größten spanischen Einzelhandelsgruppe gründete Joan Vilalta 2017 VIFREX STUDIO. Das in Barcelona und Istanbul ansässige Unternehmen deckt alle Bedürfnisse vom Design über den kommerziellen Bereich, die Planung und Qualitätskontrolle bis hin zur vertikalen Produktion von Kleidungsstücken ab.

VIFREX STUDIO ist bekannt für Design, Produktion und Verkauf von Stoffen. Wir haben uns einen Moment Zeit genommen, um mit Luigi Maria Cialdini über den Antrieb, die Herausforderungen und die neuesten Entwicklungen des Unternehmens zu sprechen.

Sie sind Spezialisten für Textildesign; welche Dienstleistungen bietet das VIFREX Studio an?

Wir sind ein Team von Stoffdesignern und Textilingenieuren. Wir stellen unseren Kunden einen persönlichen Stoffdesigner zur Seite, der sie bei allen Entwicklungen unterstützt und ihnen Trends und Moodboards für ihre Bedürfnisse vorschlägt.

Was würden Sie sagen, sind die Stärken von VIFREX?

Schneller Entwicklungsprozess, ausgehend von Vorschlägen für Trends, Farben und Basisqualitäten.

Können Sie in Bezug auf die Nachhaltigkeit Ihre bisherigen grünen Strategien näher erläutern?

Alle unsere Artikel entsprechen den höchsten nachhaltigen Standards. Wir verfügen über alle Zertifizierungen wie OCS, GRS, BCI, und CARE FOR WATER. Mehr als 90 % unserer letztjährigen Produktionen waren nachhaltig.

Sie haben eine Produktionsstätte für Bekleidung in der Türkei; was machen Sie anders? 

Wir unterstützen unsere Kunden während des gesamten Entwicklungsprozesses. Wir können für Marken jeder Größe produzieren, von den großen Einzelhandelsketten bis hin zu den kleinen Modemarken.

SLCP hat Ihren Stoff geprüft, und Sie sind JOIN LIFE-zertifiziert. Wie wichtig ist Ihrer Meinung nach die Zertifizierung in der Textilindustrie?

Mehr als 90 % unserer letztjährigen Produktion waren nachhaltig, und Join Life. Wir sind der Meinung, dass sich die Textilindustrie für den höchsten sozialen Wert einsetzen muss, um den Zustand der Erde zu verbessern.

Wie wichtig ist es, einzigartig zu sein und dennoch einen Wiedererkennungswert in Ihrer Arbeit zu haben?

Einzigartig und eigenwillig zu sein, ist der Schlüssel zum Erfolg dieses Unternehmens. Wir experimentieren ständig mit neuen Farben, Untergründen und Konstruktionen, um attraktiv zu sein. In den kreativen Teil investieren wir den größten Teil unserer Zeit und Mühe. Wir sind von einem Team erfahrener Designer umgeben, die immer auf der Suche nach den neuesten und besten Produktkonstruktionen und -kombinationen sind. Unser Motto ist: YOU ARE THE REASON WE CREATE FABRICS

Standen Sie während der Pandemie vor Herausforderungen? Und wie sind Sie mit ihnen umgegangen?

Wir hatten viel Zeit, um nachzudenken und unser Geschäftsmodell neu zu gestalten. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass es darauf ankommt, einzigartig und attraktiv zu sein.

Luigi Maria Cialdini – VIFREX STUDIO

Ist es schwierig, innovativ zu bleiben?

Ganz und gar nicht. Innovation und Kreation waren schon immer unsere Ziele, seit wir im Jahr 2016 gegründet wurden. Ohne Grenzen zu überschreiten, ist unsere tägliche Arbeit sinnlos.

Wie schaffen Sie den Spagat zwischen Einzigartigkeit und kommerzieller Attraktivität?

Dies könnte der schwierige Teil unseres Geschäftsmodells sein, aber unser Team von Ingenieuren schafft ständig neue Grundlagen und Konstruktionen, um kommerziell und attraktiv zu sein.

Wie geht es für VIFREX Studio weiter? Welche Richtung sehen Sie für Ihr Unternehmen in den kommenden Jahren?

Wir sind dabei, das Vifrex Atelier zu eröffnen. Unser Designzentrum für Bekleidungsstudios. Wir werden unsere Kunden im Entwicklungsprozess unterstützen. Vom Stoff zum Kleidungsstück.

Kommen Sie vorbei und treffen Sie das VIFREX Studio Team in Halle S1 Stand E106.

Die MUNICH FABRIC START findet vom 30. August 2022 bis zum 1. September 2022 statt.

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Polopiqué - Innovating Textile Production

Wie Polopiqué es geschafft hat, sich durch seine Innovation zu unterscheiden

Ein Interview mit Rosario Rodrigues

18. August 2022

Mit mehr als 80 Jahren Erfahrung in der Textilindustrie gilt Polopiqué als führend in der Textilindustrie. Das Unternehmen hat es geschafft, sich durch die Beherrschung aller Phasen des Textilproduktionsprozesses zu profilieren, von der Spinnerei, Weberei und Endfertigung bis hin zur Konfektionierung und Vermarktung von hochwertigen Produkten.

MUNICH FABRIC START hatte die Gelegenheit, ein persönliches Interview mit Rosario Rodrigues darüber zu führen, wie es Polopiqué gelungen ist, sich durch seine Innovation zu profilieren.

Polopiqué ist Aussteller auf der MUNICH FABRIC START 2022 in der neuen Halle 8 – THE SOURCE.
Bereits seit Wochen ausgebucht, ist THE SOURCE die neue europäische One Stop Solution für ganzheitliches Fashion Sourcing. 65 ausgewählte internationale Produktionsunternehmen präsentieren ihre Angebote von Cut-Make-Trim (CMT) bis High End Production. Ein Cluster der wichtigsten Sourcing-Länder wie Portugal, Türkei, Marokko, Tunesien, Bosnien und Vietnam schafft einen geschäftsrelevanten Mix zur Risikodiversifikation, unabhängig von Genre und Preisniveau. Die MUNICH FABRIC START hat dafür die neue Halle 8 mit rund 2.500 Quadratmetern zusätzlicher Fläche geschaffen. Die kürzlich restaurierte, denkmalgeschützte Lokhalle, die direkt an das ehemalige MUNICH FABRIC START-Gelände angrenzt, ist der perfekte Ort dafür. Mit ihren gigantischen Ausmaßen und ihrer spektakulären Architektur ist sie eine der größten freitragenden historischen Stahlhallen Europas.
Das Ergebnis ist ein einzigartiger neuer Veranstaltungsort für flexible Beschaffungsdienstleistungen und neu durchdachte Wertschöpfungsketten.

Wodurch zeichnet sich Polopiqué in der Textilbranche aus?

Polopiqué ist eine der wenigen vollständig vertikalen Textilindustrien weltweit, die die Produktion vom Spinnen über das Weben/Stricken und die Veredelung bis hin zur Herstellung hochwertiger Kleidungsstücke kontrolliert. Bei Polopiqué liefern wir nicht nur das Kleidungsstück, sondern auch die Ideen, die Lösungen und das Design. Wir beziehen Kreativität und Design in alles ein, was wir tun.

Warum hat Polopiqué Portugal für seine Produktion gewählt?

Polopiqué ist ein portugiesisches Familienunternehmen mit einer jahrzehntelangen Tradition in der Textilindustrie. Darüber hinaus wurde Polopiqué in dem für die Textilindustrie wichtigsten geografischen Gebiet Portugals gegründet und etabliert. Daher schätzen wir dieses Know-how und diese Nähe und sollten die vielen Vorteile der lokalen Produktion in Bezug auf Nachhaltigkeit, Flexibilität und Qualitätsgarantie berücksichtigen.

Wie optimiert Polopiqué seine Prozesse, um die Qualität der hergestellten Produkte zu verbessern? 

„Investitionen in Forschung und Entwicklung, um ständig neue und innovative Rohstoffe und Produktionsverfahren einzusetzen. Außerdem ist es unerlässlich, in Bezug auf moderne, agile und ökologische Technologien und Maschinen auf dem neuesten Stand zu bleiben.“

Polopiqué ist Mitglied der Better Cotton Initiative, was bedeutet das?  

Better Cotton ist die weltweit führende Nachhaltigkeitsinitiative, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Baumwollgemeinschaften beim Überleben und Gedeihen zu helfen und gleichzeitig die Umwelt zu schützen und wiederherzustellen. Die Better-Cotton-Initiative macht die globale Baumwollproduktion besser für die Erzeuger, die Umwelt und die Zukunft des Baumwollsektors. Es geht darum, mit der gesamten Lieferkette zu interagieren, um die Art und Weise der Baumwollbeschaffung zu verändern, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und einen höheren Lebensstandard für die bäuerlichen Gemeinschaften zu gewährleisten und Wissen, Unterstützung und Ressourcen für nachhaltigere Praktiken im Baumwollanbau und anderen Kulturen zu verbreiten.

Was halten Sie von Zertifizierungen in der Textilindustrie?

Wir glauben, dass es von entscheidender Bedeutung ist, den Kunden und Verbrauchern bei ihren Kaufentscheidungen Vertrauen und Transparenz zu vermitteln, damit sie fundierte Entscheidungen treffen können. Es ist auch wichtig, sie einzubeziehen, damit sie das Gefühl haben, eine wesentliche Rolle bei der Wahl von Marken mit besseren Praktiken in der gesamten Produktionskette zu spielen.

Standen Sie während der Pandemie vor Herausforderungen? Und wie sind Sie mit ihnen umgegangen?

Ja, natürlich, und in dieser Phase haben wir in die Produktion von persönlicher Schutzausrüstung und Produkten im Bereich Medizin und Gesundheit investiert und damit unsere Fähigkeit unter Beweis gestellt, uns an neue Situationen anzupassen, sowie die Flexibilität unseres Teams und unserer Produktionsprozesse bei der Entwicklung neuer Produkttypen.

Wie geht es für Polopique weiter? Welche Richtung sehen Sie für Ihr Unternehmen in den kommenden Jahren?

Den Markt weiterhin mit Innovationen zu überraschen durch ständige F&E-Praktiken, die sich neue Rohstoffe und Produktionsverfahren zunutze machen. Außerdem verstärken wir unser Gewicht und unsere Präsenz auf neuen Märkten und in neuen Geschäftsbereichen, insbesondere bei Heimtextilien.

Wie wichtig ist es, einzigartig zu sein und dennoch einen Wiedererkennungswert in Ihrer Arbeit zu haben?

Sehr wichtig. Polopiqué ist flexibel und stolz darauf, Lösungen für die meisten Wünsche unserer Kunden zu finden. Außerdem können wir durch die Kontrolle aller Phasen des Produktionsprozesses höhere Qualitätsstandards und eine bessere Flexibilität garantieren.

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Interview über Pre-Creation, -Action und -Connection in unserer Branche

"Pre-Action"

Ein Interview mit Simon Angel, Kurator des Sustainable Innovations Forum

11. Februar 2022

Unser Ansprechpartner für die Entwicklungen, die wegweisend für unsere Branche sind? Simon Angel – Kurator der SUSTAINABLE INNOVATIONS, welche jede Saison auf der MUNICH FABRIC START vorgestellt werden. SUSTAINABLE INNOVATIONS bietet eine Plattform für spannende Jungdesigner, die außergewöhnliche Materialentwicklungen kreieren und die Textilwelt neu denken – mit diesen Insights sind Sie dem Markt immer einen Schritt voraus.

Hier geht’s zu einer Übersicht der SUSTAINABLE INNOVATIONS der letzten Saisons >>

Hey Simon, schön dich zu sehen. Wie geht’s dir?

Derzeit beschäftigen mich die Umstände, die auf die aktuelle Zeit zurückzuführen sind: Neben den primären Auswirkungen der Corona-Pandemie gibt es noch die Nebeneffekte auf die Gesellschaft als Ganzes, ebenso wie Schwierigkeiten für uns als Individuen. Jetzt gerade erreichen die persönlichen Auswirkungen der globalen Herausforderungen ihren Höhepunkt. Und ja, wann immer der Druck zu groß wird, müssen sich die Menschen (und die Gesellschaft) distanzieren, um sich selbst zu „retten“ und die Herausforderungen zu bewältigen. Im Moment führt dies zu neuen Realitäten, Ignoranz oder Verleugnung. Ich komme nicht umhin, mich zu fragen: Was ist hier gerade los? Und außerdem: Was ist überhaupt real und was nicht? Was ist die echte Realität? Und… neben den aktuellen Herausforderungen durch Covid und den Klimawandel gibt es vielleicht noch eine größere Fragestellung: Zuverlässigkeit.

Also müssen wir uns an die neue Realität anpassen. Was sind Ansätze, um dies zu meistern?

Aktuell gibt es, wie schon gesagt, zwei Schlüsselbegriffe, die wirklich wichtig sind: Realität und Zuverlässigkeit. Ich denke, wir sollten diese Worte wieder so verstehen, dass sie unser Bewusstsein tangieren. Wofür kämpfen wir wirklich? Was sind unsere wahren Probleme? Bewegende Themen sind die Übermengen an Plastik, Kleidung und Konsumgütern. Eine Folge des Konsumverhaltens – das eigentliche, grundlegende Problem liegt allerdings noch tiefer. Klar: Der Klimawandel, Konsum, Klamottenberge auf Deponien, Corona, Fake News – das sind alles Herausforderungen dieser Zeit. Es ist gut und wichtig, das Chaos, das daraus resultiert, zu beseitigen. Aber die Lösung kann nicht nur Aufräumen sein. Wir müssen tiefer gehen und uns fragen: Warum haben wir die Verbindung zu dem verloren, was wirklich real und wichtig ist? Wir sollten in all dem Inspirationen suchen, um etwas zu ändern, anstatt immer nur auf das Schlechte zu schauen.

„Wir müssen tiefer gehen und uns fragen: Warum haben wir die Verbindung zu dem verloren, was wirklich real und wichtig ist? Wir sollten in all dem Inspirationen suchen, um etwas zu ändern, anstatt immer nur auf das Schlechte zu schauen.“

Wie lässt sich dies Deiner Meinung nach erreichen?

Ich denke, wir müssen Vorsilben verändern. Nachdenken wird zu pre-denken. Recyclen zu pre-cyclen.

Gib diesem Gedanken mal etwas Raum. Es geht darum, zu pre-agieren statt zu reagieren: Wir müssen etwas Neues erschaffen, um den nächsten Generationen den Weg für eine bessere Zukunft zu ebnen. Nur auf Gegebenheiten zu reagieren wird niemals inspirierend sein. Auf toxische Umstände einzugehen und damit weiterzumachen kann niemals zu frischen, aufregenden oder neuen Impulsen führen. In dieser Zeit geht es darum, unsere Beziehungen zueinander neu zu gestalten. Vordenken, statt über die Vergangenheit nachzudenken. Wir können keine bessere Zukunft erschaffen, solange wir alte und schlechte Muster aufrechterhalten. Das betrifft die Wirtschaft, die Mode, aber auch zwischenmenschliche Beziehungen.

Die Vorsilbe „Re“ in „Reagieren“ deutet darauf hin, dass wir auf etwas bereits Vorhandenes agieren. Doch dass, was schon vorhanden war, hilft uns nicht für eine neue Zukunft. Wir müssen pre-agieren, uns wiederverbinden und pre-kreieren. Um einen Wandel voranzutreiben, braucht es neue und frische Ideen, sonst wird das nichts. Lasst uns neue Pre-Beziehungen schaffen, um uns mit der zukünftigen Generation zu pre-connecten.

Schauen wir auf die diesjährigen Sustainable Innovations. Wo gibt es Parallelen zu dem Konzept Pre-Action?

Wir versuchen, uns immer auf die wahren Herausforderungen zu fokussieren und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Die Frage nach dem, was wir wirklich wollen, stellt sich immer wieder.

Ein allgegenwärtiges Ziel: Eine echte Person innerhalb einer guten Gesellschaft zu sein, die eng mit der Natur verbunden ist. Unsere Projekte zeigen, wie wir dieser Vorstellung einen Schritt näherkommen können – wie man pre-agieren kann, um etwas zu verändern.

Motorskins zeigt Lösungen dafür, wie man mit der Pre-Kreation von Bewegungen und Support schlank und aktiv werden kann.

Das Studio Panorama Fabrics pre-kreiert Sunkolor auf der Basis von Licht, was den Einbezug natürlicher Elemente ganzheitlich verkörpert.

Ein weiteres Beispiel dafür, von der Natur zu lernen, zu pre-agieren und die Natur als kollaborativen Partner zu sehen, zeigt Irene Purasachit mit ihrem Projekt Flower Matter.

Mit Innovationen wie diesen kann es uns gelingen, auf die wahren Fragen zu reagieren und echte Lösungen für die Probleme der nächsten Jahre zu pre-agieren. Diese und weitere SUSTAINABLE INNOVATIONS werden wir Ihnen in den kommenden Wochen im Detail hier auf unserem M/UNIQUE Blog vorstellen.

Eine Sneak Peak in unser E-Magazine:


Unser Digitaler Trend Space - jetzt für Sie Online!

UNSER DIGITALER TREND SPACE - JETZT FÜR SIE ONLINE!

21. September 2021

Erleben Sie die Trend-, Mood- und Farbwelten für Autumn.Winter 22/23 in unserem Digitalen Trend Space, der nun exklusiv für Sie live ist!
Es warten Materialbeispiele unserer internationalen Aussteller, 3D-Textilien sowie Trend Videos und Video-Statements bekannter Trend-Experten wie David Shah, Peclers Paris und der ITL Group auf Sie:


Wichtige Tipps bevor Sie starten:

  • Öffnen Sie den Trend Space über Ihren Computer oder Laptop im Full Screen Mode und schalten Sie den Ton an. Das Smartphone eignet sich weniger gut.
  • Nutzen Sie als Browser CHROME* oder FIREFOX*, Safari unterstützt dieses Präsentationsformat nicht optimal.
  • Lassen Sie die Videos im Trend Space einzeln abspielen, klicken Sie erst danach das nächste Video an, um eine Dopplung der Videos zu verhindern.

Wir empfehlen Ihnen unser kurzes Tutorial Video für den Einstieg. Im Anschluss bzw. jederzeit können Sie Ihre individuelle Tour durch den DIGITAL TREND SPACE starten.

>> ZUM KURZ-TUTORIAL

SAVE THE DATES – NEXT SHOWS

VIEW PREMIUM SELECTION

30/11 – 01/12/2021

MUNICH FABRIC START

25/01 – 27/01/2022

BLUEZONE

25/01 – 26/01/2022


Schritt in Sustainable Innovations mit uns

An Interview with Simon Angel, Curator of Sustainable Innovations

26. August 2021

Wir freuen uns, die nächste Ausgabe des Sustainable Innovations Forum ankündigen zu können, das in Kürze auf der MUNICH FABRIC START vom 31.08. – 02.09.2021 im MOC in München stattfindet. Das inspirierende Schaufenster bietet nachhaltige Beschaffungslösungen mit starkem Fokus auf alternative Design- und Herstellungsverfahren. Es soll eine neue Denkweise und Herangehensweise an nachhaltige Textilien anregen und unterstützen und bietet auch eine einzigartige Gelegenheit zur Zusammenarbeit und zum Gespräch.

Ganzheitliche, nachhaltige Lösungen werden im neu gestalteten Bereich ReSOURCE X SUSTAINABLE INNOVATIONS erstmals gemeinsam auf der Messe präsentiert. Das enge Zusammenspiel der Innovations-Plattformen bietet Orientierung, Informationstiefe und konkrete Anwendungsmöglichkeiten für das Sourcing zukunftsweisender Textilien.

Wo ReSOURCE X SUSTAINABLE INNOVATIONS auf der MUNICH FABRIC START zu finden sein wird? >> Foyer Halle 4, Räume K3 & K4

Das neue Thema für diese Saison lautet „Suscalability“. Worum geht es dabei?

Ganz genau. Jedes Jahr beleuchten wir in unserem Sustainable Innovations Forum nachhaltige Innovationen, die die Branche prägen und inspirieren. In den letzten zehn Jahren lag der Schwerpunkt darauf, wie Designer und kleinere Marken in das System einsteigen und sich innerhalb der Branche vernetzen können. Jetzt hat sich der Schwerpunkt verschoben, eine neue Phase beginnt – das Thema in diesem Jahr ist „Suscalability“. Wir haben bereits ein Gefühl dafür, wie der Markt wachsen kann. Trotzdem sind noch immer Fragen offen, die wir uns jetzt stellen müssen: Was bedeutet es, sinnvoll zu wachsen? Wie können wir auf eine nachhaltige Weise wachsen? Suscalability setzt sich zusammen aus Sustainability und Scaleability, also Nachhaltigkeit und Skalierbarkeit. Letztendlich geht es darum, wie Unternehmen auf nachhaltige und anspruchsvolle Weise wachsen können.

Es geht also nur um Wachstum?

Unter anderem – aber nicht nur. Es geht eher um die Frage: Was tue ich für wen? Alle Marken und Projekte stellen sich diese Frage in ihrem eigenen Kontext. Sie wollen ihr eigenes Handwerk und ihre Fähigkeiten messen. Bei Suscalability geht es um bewusstes und achtsames Wachstum. Es gibt drei Arten von Wachstum: horizontal, vertikal und multidimensional. Beim vertikalen Wachstum steht das Produkt selbst im Vordergrund. Beim horizontalen Wachstum geht es um das Recht des Unternehmens, am Markt teilzunehmen. Und dann gibt es noch die multidimensionale Ebene, bei der es um das Wachstum des Wertes selbst geht und darum, wie dieser Wert in den gesamten Produktionsprozess integriert werden kann. Suscalability ist ein dreidimensionales Konzept: Es umfasst alle drei Formen. Der Produzent muss entscheiden, wie er diese Stufe von Wachstum erreichen kann – das ist letztlich die Herausforderung.

Simon Angel, Curator of Sustainable Innovations
Fixing Fashion by Alicia Minaard
New Blue by Tim Van Der Loo and Sandra
Seaweed by Vio

Warum brauchen wir einen anderen Ansatz für Wachstum?

Bisher unterscheiden die meisten Unternehmen nur zwischen horizontalem und vertikalem Wachstum. Nach vielen Jahren des Wachstums stellt sich nun die Frage: Wie groß kann eine Marke sein, um weiterhin flexibel zu bleiben? Die Größe wird zu einem Problem. Große Unternehmen stehen vor der Herausforderung, wie sie wieder kleiner werden können. Das ist aus meiner Sicht der Grund, warum im Moment so viele Submarken und Kollaborationen auf den Markt gebracht werden. Dies ist die einzige Möglichkeit für größere Unternehmen, sich zu verkleinern und dadurch wieder pointiert zu sein. Groß zu sein, ist das Problem. Die Großen können schon allein aufgrund ihrer Größe keinen echten Wert mehr kreieren und schaffen es nicht, aus diesem Kreislauf auszubrechen.

Was wollt ihr mit den ausgewählten Brands erreichen, die im Sustainable Innovations Forum auf der Messe gezeigt werden?

Wir haben es wieder geschafft, den Herzschlag des Marktes mit tollen Designer*innen einzufangen. Jedes Projekt ist einzigartig und erzählt eine ganz eigene Geschichte über die Möglichkeiten von nachhaltigen Textilien und Denkansätzen. Von recycelten Stoffen, über Mode aus Hundehaaren bis hin zu Plattformen des Austauschs über Re- und Upcycling: Die Brands zeigen genau das, worum es mir hier geht – nämlich wie man aus einem Textil Wert schöpft, wie man mit einer nachhaltigen Idee langsam und achtsam wachsen kann und sich einen Platz in der Modebranche verdient. Und vor allem: Wie sich Kund*innen wieder mit dem Rohstoff verbinden können, um den Wert zu erhalten. Das Thema Suscalability bringt achtsamen Konsum und nachhaltige Strategien zusammen – und das im Herzen der Industrie. Am Ende geht es beim bewussten Wachstum um den richtigen Maßstab: Suscalability ist völlig ausgereift.

Modus Intarsia by Ann Cathrin Schönrock und Franziska Uhl
Fixing Fashion by Alicia Minaard
Textielstad Enschede by Annemiek Koster

MUNICH FABRIC START
Tue, 31/08, 9.30am – 6.30pm

Wed, 01/09, 9.30am – 6.30pm

Thu, 02/09, 9.30am – 4.00pm

MOC Munich

Lilienthalallee 40
80939 Munich

BLUEZONE

Tue, 31/08, 9.30am – 6.30pm

Wed, 01/09, 9.30am – 6.30pm

Zenith Area
Lilienthalallee 29
80939 Munich

Germany

SAVE THE DATES – NEXT SHOWS

VIEW PREMIUM SELECTION

30/11 – 01/12/2021

MUNICH FABRIC START

25/01 – 27/01/2022

BLUEZONE

25/01 – 26/01/2022


Interview mit Simon Angel, Kurator der SUSTAINABLE INNOVATIONS

Simon Angel ist seit 2018 Kurator des Sustainable Innovations Areals im KEYHOUSE. Für die Munich Fabric Start sucht er spannende Jungdesigner, außergewöhnliche Innovationen und neue Blickwinkel aus der Textilwelt. Registrieren Sie Sich jetzt für Sustainable Innovations an der Keyhouse.

Simon, auf welche Sustainable Innovations können wir uns in dieser Saison freuen?

Jede Saison versuchen wir, textile Trends und neue Materialien zu präsentieren, um zu inspirieren und den Kontext, die Techniken, die Bedeutung und den Wert von Textilien zu erhöhen. Unser Ziel ist es, einen Blick auf eine mögliche Zukunft zu werfen, damit die Branche und ihre Fachleute das nächste Level erreichen können. Es ist ein ständiger Dialog. Wir sind eine Gemeinschaft, die wächst und sich verbindet, Visionen und Ideen teilt – das ist eine sehr inspirierende Atmosphäre.

Diese Ausgabe der Sustainable Innovations der Munich Fabric Start ist ein Paradebeispiel für diesen Ansatz – nicht nur in Bezug auf die Verantwortung als Textilmesse, sondern auch in Bezug auf die Haltung und Perspektive der teilnehmenden Designer. Man sieht ihre Visionen in Arbeiten, die mit Klängen erzeugt und mit Lasern gedruckt sind. Man kann ihre Ideen förmlich spüren – zum Beispiel bei dem provokativen Ansatz, dass Kunststoff Teil der Natur ist. Und in dem Konzept, dass das Weglassen von Nähten zu neuen Herstellungstechniken und Designansätzen führen kann. Aber auch bei der Aufwertung von Materialien wie Sisal und Papier und der Verwendung von natürlichen Ausgangsstoffen wie Milch, Stärke und Salzkristallen. Ich bin überzeugt, dass diese Projekte einen Dialog eröffnen werden, von dem wir alle lernen können.

FOREIGN FORAGING | Keyhouse, #7

Immer wieder tauchen in den kuratierten Werken die Angst vor der Zukunft, die Folgen von Umweltverschmutzung und Klimawandel auf. Herausforderung oder Chance, was denkst du?

Die Frage zeigt, dass wir uns alle noch in sehr unterschiedlichen Phasen befinden. Einige Menschen sind sich den Veränderungen, mit denen unsere Umwelt konfrontiert ist, bewusst und besorgt. Einige beginnen, den Wandel zu erkennen und das, was noch da ist, zu würdigen. Wieder andere reagieren mit Aktion und sind bereit, die Regeln zu ändern. Was ich meine ist, dass wir alle unterschiedliche Standpunkte haben – umso mehr müssen wir bedenken. Es gibt also keinen einen Dialog, es gibt Hunderte. Es gibt keine eine Lösung, es gibt – wie ich es nenne – eine Kette von Veränderungen. Auf allen Ebenen. Daher denke ich, dass es nicht ein „oder“ zwischen den Worten ist, sondern ein „und“: Wir haben Herausforderungen UND Chancen. Designer bieten durch unterschiedliche Ansätze Möglichkeiten und schaffen eine Veränderung – so herausfordernd es auch ist.

CT DAIRY | Keyhouse, #4
SEAMLINE | Keyhouse, #10
| Keyhouse, #6

Die Verwendung von Kartoffelstärke, alte Druckmethoden und traditionelle koreanische Handwerkskunst – man könnte fast sagen, dass „Back to the Roots“ das Motto der kommenden Saison ist. Woher kommt diese Entwicklung?

Wenn Designer tiefer graben, entdecken sie häufig historische Produktionsprozesse und Designprinzipien wieder, die auch im Jetzt Sinn machen. „Wir lernen aus der Geschichte, dass wir nicht aus der Geschichte lernen“, sagt ein guter Freund von mir immer. Jetzt verstehe ich, dass dieses Zitat zwei Bedeutungen hat. Das Projekt von Caterina Tiolo ist ein gutes Beispiel dafür, wie eine Änderung der Reihenfolge eines alten Prozesses zu völlig neuen Ansätzen führen kann – sowohl, was das Design als auch das Material angeht. Die Neudefinition traditioneller Verfahren und Zutaten ist wirklich aufregend. Schaut man sich zum Beispiel „Consumption of Heritage“ von Lee Sun an: Sie verwendet traditionelles Handwerk und einfache Materialien wie Papier in einem modernen, modischen Kontext und schätzt auf diese Weise ihr Erbe. Also ja, wenn „Zurück zu den Wurzeln“ „Tradition und Werte neu beleben“ bedeutet, ist dies sicherlich eine maßgebliche Entwicklung.

CONSUMPTION OF HERITAGE | Keyhouse, #8

Du kuratierst die Sustainable Innovations nun zum fünften Mal. Was hat sich verändert?

Aus meiner Sicht arbeiten wir nicht an Veränderungen – wir arbeiten in Form einer Reise. Ich sehe viele starke Entwicklungen und Tendenzen, die von engagierten Fachleuten vorangetrieben werden. Nicht (nur) geldgetrieben, sondern auch durch Werte. Ich sehe, dass die Industrie daran arbeitet, eine bessere Version von sich selbst zu werden. Ich bin sehr optimistisch, wenn ich sehe, wie sich Designer, Hersteller, Presse und Medien die Verantwortung teilen. Am Ende dreht sich alles um das perfekte Paar: Qualität und Bewusstsein.

2020 – ein neues Jahrzehnt beginnt. Blick in die Zukunft: Wie wird sich aus deiner Sicht das Zusammenspiel von Nachhaltigkeit und Textilien entwickeln?

So optimistisch ich auch klingen mag – je mehr ich im Bereich Textilien und Mode forsche, desto mehr realisiere ich, dass es in unserer individuellen Verantwortung liegt: unser Verhalten als Mensch, als Verbraucher in diesem Wirtschaftssystem. Die Kausalität des Wandels hat zunächst zwei zentrale Elemente: Nachfrage und Angebot. Wir müssen aufhören, das „Gute” in einen kolonialen und kapitalistischen Kontext zu setzten. Vom Beginn der Textilgeschichte bis zur Modewelt des Jetzt: Je mehr wir uns dessen bewusst sind und je mehr wir teilen, desto mehr können wir dies zu einer ganz besonderen Reise machen. Lasst uns diese Chance nutzen und die Begeisterung für die Wirtschaftswelt wiederherstellen. Let’s thrive!

Besuchen Sie Sustainable Innovations in dem Keyhouse, 04-06 Februar, 2020 in Munich.

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KEYHOUSE – Von der Poesie bis zu Digitalisierung.

Als Think Tank für Fashion Tech, Smart Textiles, Nachhaltigkeit und Innovation bietet das KEYHOUSE konkrete Ansätze für eine zukunftsorientierte Textil- und Modeindustrie. Und spannt damit den Bogen von Technologie zu Nachhaltigkeit, von Digitalisierung zu neuen Material-ressourcen und Fertigungsprozessen. Die Mentalität ‘demokratischer‘ Forschungsprojekte, inspirierender Kollaborationen und Netzwerke sowie hochtechnologische Produkt- und Prozess-entwicklung spiegelt die pulsierende Atmosphäre des KEYHOUSE zur MUNICH FABRIC START.

Mit dabei sind:
Smart Textiles Pop-Up Lab by Holst Centre x Pauline van Dongen mit interaktiven Workshops zum Druck von Elektronik auf Textilien. Als niederländisches Forschungszentrum ist das Holst Centre auf die Entwicklung gedruckter Elektronik spezialisiert. Im Gegensatz zu herkömmlicher Elektronik sind diese Schaltungen dünn, leicht, flexibel und sogar dehnbar. Sie ermöglichen es, alle Arten von Produkten und Materialien interaktiv werden zu lassen. Die Materialeigenschaften dieser gedruckten Elektronik eignen sich besonders für die Integration in Textilien.

Die KNITCLOUD by N.I.O. vereint Nachhaltigkeit und Digitalisierung mit dem Launch einer personalisierten 3D Knitwear on Demand-Brand im Keyhouse, die als smartes Netzwerk eine zukunftsorientierte, nachhaltige Antwort auf den heutigen Überkonsum von Kleidung bietet. Was mit ersten Tests des Start-Ups The Girl and The Machine begann, hat sich zu einem marktreifen Brand für individuell gefertigte 3D Knitwear on Demand entwickelt, die zukünftig skalierbar funktioniert. Die Knitcloud by N.I.O. (New Industrial Order) wird Brands, Designer und Webshops die Vernetzung von virtuellen Designs, Body-Measurement-Apps virtuellen Fittinglösungen sowie einem Digital Tailor System (DTS) mit anschließendem On-demand Order-System (ONOS) bieten. Dieses smarte Konzept macht es zukünftig möglich, Kleidung auf Maß und personalisiert herzustellen – als weltweit erstes offenes Ökosystem für 3D Knitwear on Demand.

KPMG, eines der führenden Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen in Deutschland, bringt in dieser Saison zusammen mit dem IT-Weltkonzern Microsoft eine einzigartige Fusion von Business, Technologie und Mode ins KEYHOUSE. Diese Partnerschaft hat sich Business- und Technologie-Know-how für die Modebranche auf die Fahnen geschrieben. Mit der Einführung von disruptiven Technologien wie beispielsweise der HoloLens, einem neuen POS-System, besseren Prozessmanagement-Tools sowie integriertem Social Media-Engagement wird der moderne, anspruchsvolle Kunde zufriedengestellt und eine neue Ära des Mode-Einzelhandels eingeleitet.

DIGITAL FABRIC LAB
Als gemeinschaftliches, von der MUNICH FABRIC START initiierter Show Case, haben sich die führenden spezialisierten Unternehmen Assyst, Caddon, Vizoo, Triple Tree Solutions sowie die Universität Dresden zusammengeschlossen, um in simulierten Digitalisierungsstationen einzelne Steps ein neuartiges Digitalisierungs-Verfahren für Stoffe nachvollziehbar und praxisgerecht zu präsentieren. Das DIGITAL FABRIC LAB demonstriert eine neue Form eines Analyseprozesses, der die Produktion verändert und um ein Vielfaches beschleunigt. Digitale Materialparameter wie Elastizität, Flexibilität, Spannung und Biegesteifigkeit werden für den realistischen Fall von Textilien in der Produkt-Simulation ermittelt. Zu diesen physikalischen Messungen müssen Oberflächen, Farben und Texturen erfasst und technologisch darstellbar miteinander vereint werden.

‘Digitalisierung 4.0 ist sicherlich derzeit eines der maßgeblichen Key Items, wenn es um zukünftige Prozessteuerungen geht. Einer der wesentlichen Bausteine innerhalb dieser technischen Umwälzungen wird die Digitalisierung von Stoffen und Zutaten sein. Für jeden Stoff und jeden Knopf wird es einen digitalen ‘Zwilling‘ geben.‘

Sebastian Klinder, Managing Director MUNICH FABRIC START

SUSTAINABLE INNOVATIONS

Alternative Materialgewinnung aus ungewöhnlichen Ressourcen, Anleitungen zu einem neuen Umgang mit Textilien und Bekleidung, die Wiederentdeckung traditionellen Handwerks – all dies zeigt das SUSTAINABLE INNOVATIONS Forum. Entdecken Sie:

      • PHERES & AUXTEX von Eric Esser, mit der Erstellung von CAD-Dateien dank des 3D-Druckverfahrens FDM (Fused Deposition Modeling).
      • ‘Atlas of Sustainable Colour(s) von JULIA KALETA als nachhaltiger Farbkompass.
      • LOOP.A.LIFE mit einem zirkulären Ansatz zur Verlängerung des textilen Lebenszyklus.
      • LOOP COLLABORATION STUDIO als integrative Bewegung einer sozial orientierten Ressourcen-Ausschöpfung.
      • WORN TO WEAR von Lena Winterink interpretiert den bewussten Umgang mit Kleidung durch die Verwendung von Kupferdraht im Garn.
      • SWART LAEKEN von Lotte Gulpers zeigt hochwertige Stücke aus qualitativer Wolle als nachhaltigem Rohstoff.
      • DYELUX von Nikolett Madai verwertet Nebenprodukte der Lebensmittelindustrie zu Farbstoffen für Textilien.
      • KNOT von Sanne Visser betrachtet den Rohstoff Horn neu und erstellt Garne, Taue und Netze aus Haaren.

‘Mit diesen ausgewählten Show Cases im KEYHOUSE geben wir Impulse und Lösungsansätze für einen zukunftsorientierten Materialeinsatz und marktfähige Produktionsprozesse. Hier liegt großes Potenzial für Synergien und Kooperationen, die – an der richtigen Schnittstelle eingesetzt und miteinander verbunden – die Industrie nachhaltig beeinflussen werden. Es ist uns diese Saison erneut gelungen, ein breites Spannungsfeld an relevanten Zukunftsthemen abbilden zu können.‘

Claudia Mynott, Communications Director MUNICH FABRIC START

HIGHTEX AWARD

Zum 7. Mal wird der HighTex Award verliehen. Ausgezeichnet mit dem Innovationspreis der MUNICH FABRIC START werden herausragende Initiativen und Engagement rund um intelligente Prozesslösungen, innovative Highlights, Biotech, Digitalisierung und Sustainable Innovations. Der HighTex Award ist Teil eines gesamtkonzeptionellen Ansatzes rund um intelligente Prozesslösungen, innovative Highlights, Biotech, Digitalisierung und natürlich Sustainable Innovations.

‘Die Verleihung des HighTex Award verstehen wir als Anerkennung für herausragende Leistungen und gleichzeitig als Motivation für neuartige Forschungsprojekte und damit als nachhaltigen Beitrag für eine saubere Zukunft und einen bewussten Umgang mit Ressourcen.‘

Frank Junker, Creative Director, MUNICH FABRIC START

Gewertet wird in den Kategorien: High-Tex, Technologie, Smart Fibres, Nachhaltigkeit, Ressourcen-Effizienz, Finishing, Funktionalität, Health sowie Circularity Process. Ein wesentliches Kriterium ist dabei Prozessrealisierung und Marktfähigkeit. Die prämierten Produkte sowie weitere Innovationen im HighTex Award Forum des KEYHOUSE sind während der gesamten Messedauer im KEYHOUSE ausgestellt. Ergänzt mit detaillierten Informationen zu den jeweiligen Ausstellungsprodukten und Kontakthinweis.

SIDE EVENTS
Darüber hinaus bietet das KEYHOUSE während des gesamten Messeverlaufes ein umfassendes und exklusives Side Event Programm. Dazu gehören neben Trend Seminars, hochkarätig besetzte Workshops, Talks und Round Tables

Das komplette Vortragsprogramm finden Sie unter >> events.munichfabricstart.com