3D Digital Innovation
Inklusive Sizing Technologien
„Inclusive Sizing“ Technologien: Über den Weg der Modeindustrie, endlich alle Größen und Körperformen einzubeziehen
AN INDUSTRY INSIGHT BY FASHNERD FOUNDER MUCHANETA KAPFUNDE.
Ist es für die Modeindustrie bei so vielen einzigartigen Körperformen, wie es Menschen auf der Welt gibt, wirtschaftlich sinnvoll, weiterhin 3 oder 4 Standardgrößen in Massenproduktion zu produzieren? Natürlich, es ist kostensparend. Aber mit der neuen Welle der Body Positivity, die das Sizing von gestern durchbricht und infragestellt, ist es an der Zeit, weiterzudenken. Die gute Nachricht: Die globale Bewegung zwingt Modemarken und Einzelhändler dazu, sich der Technologie zuzuwenden, um unterschiedliche Körperformen anzusprechen und mehr als nur Standard Styles anzubieten.
Sizing Technologien: Lohnt sich die Investition?
Inklusive Sizing Technologien sind nichts Neues. Mehrere Technologien versuchen seit einiger Zeit, den verzerrten und veralteten Größen-Standard zu korrigieren, der Plus-Size-Konsumenten kategorisch ausgeschlossen hat. Das bekannteste Beispiel: der ZOZOSUIT, ein hautenger High-Tech-Body, der den Konsumenten beim Kauf von Kleidung hilft und jederzeit die perfekte Passform garantiert. Doch obwohl die Größentechnologie noch weiter fortgeschritten ist, kämpfen die Käufer auch 2021 noch immer mit Passform-Problemen. Dies wirft die Frage auf, ob neue Technologien die größten Herausforderungen der Mode bewältigen kann, Größe und Passform?
Laut Narvar Inc, gehören Größe und Passform zu den Hauptgründen, warum Kunden Online-Bestellungen retournieren. Das E-Commerce Softwareunternehmen glaubt, dass dieses Hindernis „die ohnehin schon geringen Gewinnmargen der Einzelhändler weiter sinken lässt“. Zur Lösung dieses komplizierten Problems werden Größentechnologien, die eine echte Lösung bieten, an Modeunternehmen kommuniziert. Eine davon ist die 3D-Technologie.
Die 3D-Technologie revolutioniert die Modebranche Label für Label. Anbieter dieser innovativen Lösungen helfen Fashion Brands dabei, die Körperform der eigenen Kunden besser zu verstehen, damit genauere Kleidungsstücke entwickelt werden können. Eines dieser Start Ups ist CLO. Mit der Mission, der Branche zu helfen, zu verstehen, wie „Passform Loyalität zu einer Marke aufbauen kann“, ermöglicht die CLO 3D Simulation Software Feature. CLO wurde hauptsächlich für Cut-and-Sew-Kleidung entwickelt und hebt sich außerdem mit Funktionen wie einer API hervor, die es Kunden ermöglicht, ihre Maße einzugeben, um Passformkarten zu erhalten und perfekt passende Kleidungsstücke anzuzeigen.
Fit Analytics ist eine weitere zukunftsweisende Lösung. Die Technologie liefert einen ‚Fit Score‘, der durch Antwortvergleiche generiert wird. Der CEO von Fit Analytics Sebastian Schulze glaubt, dass Modemarken nicht einfach vorhandene Bekleidungsspezifikationen skalieren können, um Kleidungsstücke in Übergrößen herzustellen. Sie brauchen eine passende Technologie, die ihnen hilft, ein jahrzehntealtes Problem zu lösen und somit den Kundenansprüchen endlich gerecht zu werden.
Natürlich darf auch die digitale Passformlösungs-App MySizeID nicht fehlen. Die Direct-to-Retailer Technologie hilft Verbrauchern, die Größe eines Kleidungsstücks zu beurteilen. Die Denim-Marke Boyish Jeans hat sich mit MySize zusammengetan und binnen zwei Monaten einen Rückgang von mehr als 30 Prozent verzeichnet. Wie? Nun, die KI-gesteuerte Technologie der App analysiert zunächst vom Benutzer eingegebene Daten wie Gewicht, Geschlecht oder Größe. Dann berechnet die proprietäre Datenbank für maschinelles Lernen von MySize die entsprechende Größe. Über ihre Technologie sagte Ronen Luzon, CEO und Gründer von MySize gegenüber dem Sourcing Journal:
„Unsere App wurde speziell entwickelt, um das Rätselraten bei der Größenbestimmung zu vermeiden und den Bestellvorgang für Online-Käufer so bequem wie möglich zu machen. kommt, direkt mit dem Verbraucher zu arbeiten. Es ist wichtig, den Kunden zu ermöglichen, direkt von unserer App zu den Websites der Retailer zu wechseln – ein natürlicher Schritt für uns, wenn es um die direkte Zusammenarbeit mit dem Verbraucher geht.“
Mit Blick auf die Zukunft hofft MySize, die gleiche Lösung für die Schuhindustrie anbieten zu können, die es schon jetzt der Modeindustrie bietet.
Ja, Fit-Technologie ist Mainstream geworden
Als Lizzo, Ashley Graham und Meghan Trainor die Inclusive-Sizing-Bewegung bekannt machten, begannen Modemarken zu verstehen, dass sie profitable Einnahmequellen verlieren, da sie bestimmte Körperformen einfach übersehen. Eine dieser Marken war ASOS. Im vergangenen Jahr, 2020, testete der britische Online Fashion Store in Zusammenarbeit mit dem israelischen Augmented Reality (AR)-Unternehmen Zeekit ein AR-Tool, um sein Angebot zu erweitern. „See My Fit“ ermöglichte es ASOS-Kunden, 800 Kleider in 16 verschiedenen Modellen in den Größen 4 bis 18 zu sehen, was den Online-Händler als Vorreiter in Sachen Mode-Inklusivität ankündigt. Bei dem Launch sagte Tim Carey, Senior Content Manager bei ASOS Studios, gegenüber NBC News:
„Bei dieser Testversion von See My Fit verwenden wir die neueste AR-Technologie, um es unseren Kunden zu ermöglichen, die Passform eines Kleidungsstücks auf eine Weise einschätzen zu können, die mit traditionellen Model Shootings nicht möglich sind.“
Vero Moda widerrum hat mit Presize zusammengearbeitet. Die Lösung, die ohne IT-Kapazität integriert werden kann. Nach der Anwendung der Technologie im Online-Shop verzeichnete die Marke eine klare Steigerung der Online-Umsätze.
In Bezug auf die Zuverlässigkeit gibt Presize auf ihrer Website an, dass eine mit 255 Teilnehmern durchgeführte Studie ergab, dass die Technologie bei 90% aller Probanden eine höhere Körpermessgenauigkeit aufwies als die zweitgenaueste Lösung im Benchmarking.
ZyseMe, ein deutsches Start Up mit dem Ziel, dass Kunden niemals Kompromisse bei der Passform eingehen sollten, unterstützt Brands dabei, ein personalisiertes Größenerlebnis anzubieten. Diese Technologie reduziert erfolgreich Überproduktion, Abfall und Retouren. 2021 schloss sich ZyseMe mit H&M zusammen. Gemeinsam boten die beiden Unternehmen mit H&M LAB die On-Demand-Produktion von Herrenhemden an. Mit KI-Algorithmen generierte die Kooperation maßgeschneiderte Hemden und schickten es direkt an den Verbraucher.
Die perfekte Passform finden – ein Zeichen für Wandel
Ist es für Modemarken in diesem herausfordernden Markt nicht wirtschaftlich sinnvoll, den Kunden immer besseren Service zu bieten? Passformbezogene Innovationen haben sich als der beste Weg erwiesen, um der Nachfrage nach idealen Größen nachzukommen und gleichzeitig die Zahl von Retouren und unnötige Überproduktionen zu senken.
Ja, die Technologien haben noch einen langen Weg vor sich bis zur Perfektion – aber Sie kommen mit diesen Entwicklungen dem Versprechen von „Perfektion und Personalisierung“ näher als je zuvor. Es reicht nicht mehr aus, die Existenz von Body Positivity und inklusiven Sizing Solutions anzuerkennen; es gilt vielmehr, sie zu übernehmen, anzupassen und auszuführen.
ABOUT THE AUTHOR
Founding editor-in-chief of FashNerd.com, Muchaneta has worked in the fashion industry for over 14 years. She is currently one of the leading influencers speaking and writing about the merger of fashion with technology and wearable technology.
Muchaneta Kapfunde | editor@fashnerd.com
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Auf dem Weg zur digitalen 3D-Innovation
Die digitale 3D-Innovation: von physisch zu digital
EIN ARTIKEL VON FASHNERD FOUNDER MUCHANETA KAPFUNDE.
Während viele Geschäftsbereiche schon jahrelang in digitale Innovationen investieren, steht die Textilindustrie noch ziemlich am Anfang – aber es geht in die richtige Richtung! Angetrieben von der Notwendigkeit, die Branche in Bezug auf Design, Entwicklung und Manufacturing weiterzuentwickeln, findet ein Umdenken statt. Digitale Technologien werden mehr und mehr genutzt, um die branchenspezifischen Herausforderungen und Komplexitäten zu lösen.
Als Innovations-Enthusiastin freue ich mich, dass die 3D Digitalisierung endlich in den Mittelpunkt der Textilindustrie gerückt ist. Von der aktuellen digitalen Welle angetrieben, setzen Textilunternehmen neue Maßstäbe, um die Branche zukunftssicher zu machen. Brands überdenken ihre Abläufe und sehen immer mehr Vorteile im Übergang von physisch zu digital. Viele Unternehmen experimentieren dabei mit digitalen Textilien. Was genau bietet die digitale 3D-Technologie einer Branche, die dafür berüchtigt ist, sehr vorsichtig mit Veränderungen umzugehen?
Die Digitalisierung von Textilien, ein Innovationstreiber?
Moderne Technologien erweisen sich als einflussreiches Tool, wenn es darum geht, einen wesentlichen Beitrag zur Veränderung der Branchendynamik zu leisten. Mit dem Potenzial, Textilunternehmen einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen, werden auf Textilmessen immer mehr digitale 3D-Innovationen vorgestellt – meiner Meinung nach definitiv ein Schritt in die richtige Richtung.
Diese Meinung hat sich dank des Besuchs verschiedener Textilmessen gebildet. Als regelmäßiger Besucher bin ich mit physischen Stoffmustern vertraut. Stellen Sie sich nun vor, ich könnte als Besucher (oder Kunde) zusammen mit dem physischen Stoffmuster auch auf die jeweilige digitale Version zugreifen. Dieses Konzept wurde im Innovation Hub KEYHOUSE der Munich Fabric Start (MFS) 2019 vorgestellt.
Auf der Münchner Textile Trade Show wurden Fabric Manufacturer vorgestellt, die neben physischen Mustern auch eine digitale Version anbieten. In Zusammenarbeit mit Digital Fabric Lab demonstrierten sie die einzelnen Schritte der Stoffdigitalisierung und wie Textilunternehmen ein realistisches Bild digitaler Stoffmuster erstellen können. Das Key Takeaway war, dass physische Muster nicht mehr die Musterlösung sein müssen. Für die Saison Spring.Summer 22, lud die MFS Besucher dazu ein, sich mit digitalen 3D-Stoffen und Trendinspirationen zu beschäftigen, die in ihrem DIGITALEN TREND SPACE präsentiert wurden.
PHYSISCHE MUSTER MÜSSEN NICHT MEHR DIE MUSTERLÖSUNG SEIN
Eine weitere digitale Plattform, die die Digitalisierung von Stoffen ermöglicht, ist Esmetex. „Wir möchten den Stoffentwicklungsprozess vereinfachen. Wir müssen nicht mehr Muster hin und her senden“, meint der Gründer von Esmetex, Victor Chao, gegenüber Apparelresources.com. Er fügt hinzu:
„Es ist für einen Designer nicht praktisch, 18.000 Stoffmuster zu durchsuchen, wenn Frontier® direkt nach den Kriterien suchen kann, an denen der Benutzer interessiert ist, und alle relevanten Stoffinformationen auf einer Seite zusammenfassen kann. Dies ist auf einem Desktop, Laptop, Tablet oder Smartphone durch Zugriff auf unsere Website oder durch Installation unserer App möglich.“
Chao ist nicht der Einzige, der der Textilindustrie helfen möchte, mit der Zeit zu gehen. Emily Croneberger, Marketing und Industry Programs Manager, Cotton Inc sagte in einem Interview:
„Die Digitalisierung der Stoffe ist unser erster Schritt, um Baumwolle digital zu etablieren.“ Sie fuhr fort: „Wir haben uns verpflichtet, eine digitale Online-Bibliothek unserer Stoffe zu erstellen, die kostenlos heruntergeladen und von Marken, Webern und Kunden verwendet werden kann. Wir planen, die Förderung und Erweiterung unserer digitalen Assets voranzutreiben.“
Obwohl es unwahrscheinlich ist, dass physische Muster bald der Vergangenheit angehören, bietet die digitale Variante einige Vorteile, z.B. das Speichern aller Textildaten an einem zentralen Ort. Es ist außerdem erwähnenswert, dass Lösungen, die von digitalen Materialplattformen wie Swatchbook angeboten werden, es einfacher machen, die Authentifizierung der physischen Textilien zu überprüfen. Für diejenigen, die an Messen teilnehmen, machen diese technischen Lösungen die Suche nach passenden Materialien einfacher und hilft Textilunternehmen dabei, weniger verschwenderisch zu sein, wenn es um physische Materialproben und Muster geht.
Das Wunder der digital transformierten Materialien
Während sich die Branchen verändern, um den globalen Veränderungen gerecht zu werden, hat die Akzeptanz neu aufkommender Technologien zugenommen. Es sind diese genialen Ideen, die es der Textilindustrie ermöglicht haben, die Digitalisierung von Materialien auf die nächste Stufe zu heben. Durch die Hybridisierung der physischen mit der digitalen Welt wenden sich Textilunternehmen, die sich früher auf Messen auf physische Meetings verlassen hatten, jetzt innovativen Textiltechnologien zu, um ihre Stoffe während der globalen Pandemie digital zu zeigen. Eine dieser Lösungen ist der Scanatic™ Nuno Fabric Scanner von tg3ds.
Das tg3ds Studio versorgt die Textilindustrie mit digitalen Innovationen: Das Studio verwendet eine intelligente Bildverarbeitungs-Lösung, um die 3D-Texturen und -Eigenschaften von Stoffen auf kleinstem digitalem Raum zu erfassen. Ein weiterer Lösungsanbieter ist Twinbru, die einen Industriestandard gesetzt haben, der es ermöglicht, digitale Stoffe in allen virtuellen Umgebungen wie AR, VR und sogar im Spieledesign zu verwenden.
Bereit für grenzenlose Möglichkeiten?
Wenn die Welt der „digitalen Tools“ mit einer der ältesten globalen Branchen verschmilzt, wissen Sie, dass es Zeit ist, aufmerksam zu werden. Es ist an der Zeit, dass Textilunternehmen, Bekleidungshersteller und Brands veraltete Methoden hinter sich lassen und Ihr Produkt digital veranschaulichen. Beispielsweise mithilfe von Unternehmen wie CLO Virtual Fashion, die drapierungsempfindliche Stoffe mit unterschiedlichen Eigenschaften präzise von physisch auf digital übersetzen können, mehr dazu hier. Ja, die Technologie kann natürlich noch immer das komplexe Verhalten von Materialien nicht perfekt nachahmen, aber nur so entstehen Innovationen wie der digitale Plan B mithilfe von 3D.
Warum also die digitale Transformation annehmen? Wenn Sie schneller, relevanter und kostengünstiger werden möchten, ist es jetzt an der Zeit, alle Möglichkeiten der Digitalisierung zu nutzen. Ja, einige mögen argumentieren, dass die Technologie nicht industrietauglich genug ist, um physische Muster durch virtuelle zu ersetzen, aber wir sind uns alle einig, dass eine neue Textilindustrie entsteht, und es ist definitiv sinnvoll, ein Teil dieser Bewegung zu sein.
ÜBER DIE AUTORIN
Muchaneta ist Gründerin und Chefredakteurin von FashNerd.com und arbeitet seit über 14 Jahren in der Modebranche. Sie gilt als eine der führenden Influencern in dem Bereich Wearable Technologies und die Fusion von Mode und Technologie. Weitere Artikel von Machaneta auf unserem M/UNIQUE Blog finden Sie hier.
Muchaneta Kapfunde | editor@fashnerd.com