Keyhouse

KEYHOUSE 2023

KEYHOUSE

Innovationshub für Mode von Morgen

14. März 2023

Im atmosphärischen Industriecharme des KEYHOUSE, der Halle 5, zeigen progressive Anbieter und Global Player aus branchenübergreifenden Bereichen ihre aktuellen Neuentwicklungen und Innovationen. Auf über 1.000 Quadratmetern finden Sie richtungsweisende Smart Textiles, Future Fabrics und neue Technologien – sei es in Punkto Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft, Digitalisierung, Traceability, Technologie oder Finishing. Inszeniert als interaktiver Think Tank stehen zukunftsweisende Show Cases neben Sustainable Innovations im Spotlight.

Im KEYHOUSE befindet sich auch das Hauptvortragsforum der MUNICH FABRIC START mit exklusiven Keynotes, Podiumsdiskussionen, Trend Präsentationen, Q&A Sessions & Experten-Talks internationaler Branchen-Insider. Dies sind einige der innovativen Brands, die ihre Neuheiten während der letzten KEYHOUSE Edition im Januar 2023 präsentiert haben.

ZUM VORTRAGSPROGRAMM

FICUS INNOVATIONS

Stellen Sie sich eine Technologie zum Färben von Textilien vor, die im Vergleich zu herkömmlichen Reaktivfärbemethoden mehr als 50 % Wasser und Energie spart. Stellen Sie sich außerdem vor, dass sie natürliche Pflanzenabfallextrakte als Farbstoffe und Hilfsstoffe für alle Vor- und Nachbehandlungs- und Färbeprozesse verwendet. Ficus Innovations hat seine einzigartige Technologie zum Färben von Naturstoffen nach 7 Jahren R&D entwickelt. Ziel ist es, natürliche Ressourcen zu schützen und wiederherzustellen, indem die Einführung nachhaltiger Stofffärbe-, Druck- und Veredelungsprozesse beschleunigt wird.

KAISER & DYSTAR

Der türkische Laundry-Anbieter Kaiser hat kürzlich das Advanced Used-Look-Konzept für modische Wash-Down-Effekte lanciert. Dieses Verfahren nutzt einzigartige und nachhaltigere Methoden, um mit einer neuen Farbstoffgruppe namens Lava Dye OZN einen Used-Look auf farbigen Kleidungsstücken zu erzielen. Das Advanced Used Look-Konzept biete eine einzigartige Lösung für die Probleme des Marktes in Bezug auf Kosten, Echtheit, Reproduzierbarkeit und Nachhaltigkeit bei used Non-Denim-Looks mit wasserlosen Methoden und der speziellen DyStar-Chemie.

MONTEGA

Rapid Dry ist das revolutionäre Produkt von Montega, das den Trocknungsprozess verkürzt und einen Mehrwert für das fertige Kleidungsstück schafft. Dank seiner speziellen Formel ermöglicht Rapid Dry eine schnellere Verdunstung des Wassers in der Faser, Energieeinsparung während der Trocknungsphase und folglich niedrigere Kosten für den gesamten Prozess, wodurch ein saubereres Kleidungsstück mit weniger Verschleiß erzielt wird.

REACTIVE REALITY

Reactive Reality ist der führende Anbieter von Technologien zur virtuellen Anprobe und zur Erzeugung virtueller Modebilder. Die PICTOFiT-Plattform ermöglicht es Modemarken und Einzelhändlern, virtuelle Umkleidekabinen und fotorealistische Avatare nahtlos in ihre Website, App und In-Store-Lösungen zu integrieren. Für Verbraucher erstellt die Plattform fotorealistische Avatare von Käufern, die genaue Größenempfehlungen für alle Marken ermöglichen. Die Avatare können interaktiv eingekleidet werden und bieten unbegrenzte Outfit-Kombinationen und virtuelle Hintergrundszenen.

TORAY INTERNATIONAL EUROPE

Toray ist ein integrierter Chemiekonzern, der seine Geschäftstätigkeit in 29 Ländern und Regionen weltweit ausübt. Das 1926 gegründete Unternehmen ist ein weltweit führender Hersteller von fortschrittlichen Materialien und ein Lösungsanbieter mit Schwerpunkt auf Fasern, Textilien und Bekleidung.


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100 % collagen, 0 % plastic - Sustainable innovations

100 % collagen, 0 % plastic

GOLD von WINT Design Lab Robin Hoske und Felix Rasehorn

Sustainable Innovations

21. Februar 2023

Wer denkt, dass „GOLD“ von WINT Design Lab von dem glänzenden Edelmetall inspiriert wurde, der irrt – das Designforschungsprojekt schöpft seine Inspiration von der äußeren Gewebeschicht des Kuhdarms. Diese extrem dünne, elastische und reißfeste Membran, auch Goldschlägerhaut genannt, wurde in der Vergangenheit als Trennschicht beim Klopfen von Blattgold verwendet.

Die Produktdesigner Robin Hoske und Felix Rasehorn, Gründer von WINT Design Lab, haben zusammen mit Mimotype Technologies das Potenzial in dem Material erkannt, um daraus langlebige und kreislauffähige Hochleistungstextilien frei von Plastik zu schaffen. 

Tierhäute wurden aufgrund ihrer Eigenschaften im Laufe der Geschichte immer wieder von Menschen verwendet, um Textilien mit wasserabweisenden Fähigkeiten herzustellen. Während eines einjährigen Forschungsstipendiums untersuchte WINT deshalb die ästhetischen und funktionalen Designmerkmale der Haut des Goldschlägers und sequenzierte die RNA. Das Ziel: die Materialeigenschaften synthetisch nachzubilden, ein Biopolymer zu entwickeln und daraus Hochleistungstextilien herzustellen. In Zusammenarbeit mit Mimotype Technologies, einem Biotech-Startup aus Berlin, und gefördert von dem Projekt BIOTEXFUTURE des ITA Institut für Textiltechnik, wurden erste Studien zum Spinnen eines Kollagengarns erstellt sowie die synthetische Herstellung des Kollagens in Bioreaktoren getestet. Das Ergebnis ist bio-synthetisch gewachsenes Kollagensubstrat – vegan und biologisch abbaubar – aus dem WINT eine Laufjacke kreiert hat, die sowohl ästhetischen wie auch funktionalen Ansprüchen gerecht wird.

Während die weltweite Nachfrage nach synthetischen Textilien immer weiter steigt und für ihre Herstellung große Mengen an Petrochemikalien, Energie und endliche Rohstoffe verbraucht werden, ist damit eine neue Generation von wasserabweisenden Outdoor-Jacken geboren. 

Bildquelle: GOLD

Bildquelle: GOLD

Bildquelle: GOLD

„Als Designer müssen wir die Begründung unserer Praxis von der Bequemlichkeit auf die Wirkung verlagern.“

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Let's get circular - Sustainable innovations

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Matter of Fruit von Verena Brom

Sustainable Innovation

16. Februar 2023

Vorhandene Ressourcen nutzen und Neues daraus schaffen: Was, wenn man die Überbleibsel von frisch gepresstem Saft nicht entsorgen würde – sondern ein neues Material daraus schaffen könnte? Deutschland ist ganz vorne mit dabei, was den Konsum von Apfelsaft betrifft – dabei entstehen pro Jahr bis zu 200.000 Tonnen Trester, feste Rückstände, die bei der Mosterei anfallen. Statt sie wie bislang vor allem in der Biogasanlage, zur Pektingewinnung oder als Tierfutter wiederzuverwenden, hat sich die Textil- und Flächendesignerin Verena Brom inspirieren lassen, neue Materialsysteme für verschiedene Branchen zu entwickeln.

Die Textil- und Flächendesignerin hat an der Kunsthochschule Weißensee in Berlin studiert. In dem Projekt „A Matter of Fruit“ produziert sie verschiedene biologisch abbaubare Folien aus den Tresterresten, die anstelle von synthetischem Material genutzt werden können. Optisch und charakteristisch kann es je nach Dicke als Papier-, Plastik- oder Lederalternative eingeordnet werden und bietet Potenzial für unterschiedliche Einsatzbereiche – von der Innenraumgestaltung bis hin zur Bekleidungsindustrie. Das Material eignet sich zum Lasercutten und Gravieren, durch die Schmelzbarkeit lässt es sich aber auch verschweißen oder in Form pressen. Ergänzend zu den Folien hat Verena Brom eine Druckpaste aus Apfeltrester entwickelt, die die Gestaltungsmöglichkeiten und Einsatzgebiete des Materials zusätzlich erweitern.

Nach dem ersten Nutzungszyklus kann das Material dem natürlichen Kreislauf wieder zugeführt werden: Beispielsweise kann daraus ein Pflanztopf werden, der sich nach dem Eintopfen in die Erde biologisch zersetzt. Damit kommt Verena Brohm ihrem Ziel näher, erneuerbare Ressourcen – wie die Nebenprodukte der Lebensmittelindustrie – zu verwenden und Design als Werkzeug zu nutzen, um Stoffkreisläufe zu optimieren.

„Bei der Entwicklung des Materials war es wichtig, so wenig Zusatzstoffe wie möglich zu verwenden – und die Grenzen zu erweitern:
Wie können unterschiedliche Eigenschaften allein durch unterschiedliche Verarbeitungsmethoden entwickelt werden?
Der Einsatz verschiedener Techniken kann den Gestaltungsspielraum erweitern und beeinflusst die Haptik und Transluzenz des Materials:
Von glatt bis abrasiv, von transparent bis opak – eine große Vielfalt an Optionen ist möglich, ohne die Monomaterialität zu verlieren.“

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The New World of Colours - Sustainable innovations

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MycoColors von Birke Weber and Friederike Hoberg

SUSTAINABLE INNOVATIONS

14. Februar 2023

Farbstoffe spielen in unserem täglichen Leben eine große Rolle – in der Kleidung, die wir tragen, in den Kosmetika, die wir nutzen oder in den Nahrungsmitteln, die wir zu uns nehmen. Der Großteil der verwendeten Farben ist synthetischen Ursprungs, was potenzielle gesundheitliche Risiken birgt – sowohl in der Herstellung, als auch im Färbeprozess oder bei der Nutzung. Darüber hinaus werden Farbstoffe und Pigmente in Industrieabwässsern nicht selten in die Umwelt freigesetzt, wo sie verbleiben und Ökosysteme schädigen.

MycoColors, ein Projekt von Designerin Birke Weber und Biochemikerin Friederike Hoberg, setzt an genau diesem Problem an. Die beiden erforschen das Potenzial von alternativen Farbstoffen – konkret: aus Pilzen. Mit MycoColors wollen sie optimale Wachstumsbedingungen für farbproduzierendes Myzel entwickeln, mit dem Ziel eine nachhaltige Gewinnung von Farbstoffen und ein innovatives Färbeverfahren zu schaffen und Pilzfarbstoffe in der Textil- und Modeindustrie zu etablieren. Denn: Pilze bieten ein lebendiges, breites Farbspektrum, das sich durch alle Farben des Regenbogens zieht und bei weitem noch nicht ausgeschöpft ist.

Die Vorteile: Das Pilzmyzel, aus dem die Farbstoffe gewonnen werden, wächst innerhalb von nur wenigen Tagen, die Kultivierung erfolgt in kostengünstigen Nährmedien und die Produktion ist unabhängig von Wetter und Saison. Darüber hinaus arbeitet MycoColors in einem geschlossenen Stoffkreislauf: Ressourcen wie Wasser und Nährstoffe können zurückgewonnen und wiederverwendet werden und anfallende Nebenprodukte, wie das biologisch abbaubare Myzel, kann entweder zurück in die Natur geführt oder upgecycelt werden – zum Beispiel, indem man es für die Papierherstellung verwendet.

„Textil- und Modeindustrie verwendet große Mengen giftiger und krebserregender Chemikalien, einschließlich synthetischer Farbstoffe, für ihre ständig wechselnde Produktpalette. Doch die Endkunden können nicht nachvollziehen, was sich in einem gekauften T-Shirt oder Teppich verbirgt. Eine humane und umweltfreundliche Alternative aus Pilzen soll diese Ungewissheit beseitigen, insbesondere im Hinblick auf die Farben in einem gekauften Produkt.“

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Collective braiding - Sustainable innovations

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Twist and Roll von Camille Champion

Sustainable Innovations

9. Februar 2023

Eine Welt, in der alles schneller, vernetzter und digitaler wird, entstehen unendliche Möglichkeiten. Aber wieso immer nur Neues anstreben, anstatt auch das traditionelle weiterzuführen?

Die Designerin Camille Champion hat diese Entwicklung wahrgenommen und sich während eines Aufenthalts in Südkorea vorgenommen, das Interesse an der traditionellen Handwerkskunst wieder aufleben zu lassen.

Auf ihren Reisen hat sie die über 500 Jahre alte Technik des Jiseung entdeckt – ein Verfahren aus der Joseon-Dynastie, das dazu angewandt wird, um aus alten Büchern und Papierabfällen Korbwaren herzustellen. Dafür wird das Papier in dünne Streifen geschnitten und danach verkordelt. Aus den Kordeln können dann unter Anwendung unterschiedlicher Korbflechttechniken Behältnisse wie Körbe in verschiedenen Farben und Mustern gewebt werden.

Um dieses Kulturerbe vor dem Aussterben zu bewahren, hat Camille Champion das Projekt „Twist and Roll“ ins Leben gerufen und damit die Weiterverwendung von Zeitungsabfällen für die Erschaffung neuer Objekte in einen modernen westlichen Kontext gebracht: Um das Handwerk weiterzugeben, hat die Designerin eine Workshopreihe aufgebaut, um Schulkindern eine Verbindung zu dieser Tradition zu geben. Sie hat eine kleine Webanleitung konzipiert, mit der die Kinder lernen können, ihre eigenen Papierfäden herzustellen, sie auf einem Webstuhl zu weben und dann im Kollektiv eine zeltartige Struktur für ihr Klassenzimmer zu bauen. Twist and Roll kombiniert Nachhaltigkeit, Kreativität, handwerkliche Fähigkeiten und Teamarbeit und zeigt damit, wie das Bildungssystem vom Handwerk profitieren kann.

„Meiner Meinung nach ist es sehr wichtig, den neuen Generationen die richtigen Werkzeuge an die Hand zu geben.
Wenn man sie über Materialität, Geschichte oder Nachhaltigkeit unterrichtet, können sie die richtigen Entscheidungen für eine bessere Zukunft treffen.“

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Rootful von Zena Holloway

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7. Februar 2023

Die Natur als 3D-Drucker: Die Materialdesignerin und Unterwasserfotografin Zena Holloway erschafft Formen und Gebilde aus Weizengraswurzeln, die in selbstgeschnitzten Formen aus Bienenwachs wachsen. Zwölf Tage lang dauert der vermeintliche Zauber – die Wurzeln breiten sich horizontal oder vertikal aus und bahnen sich einen individuellen Weg durch die Wachsvorlagen. Je nachdem welche Form diese haben, wachsen die Wurzeln entweder klein auf engem Raum, sodass sie flach und kompakt werden, bei mehr Platz können sie tiefer wurzeln und es entstehen dreidimensionale Formen. Direkt nach der Ernte sind die Wurzeln schwer und feucht, nach 24 Stunden trocknen sie aus, werden federleicht.

Jeder Wachstumszyklus bringt ein anderes Ergebnis hervor – es handelt sich daher bei allen Produkten um individuelle Einzelstücke, die durch Zerschneiden, Vernähen, Zerreißen oder Verknüpfen weiter in Form gebracht werden können. So können daraus beispielsweise große, hängende Strukturen entstehen, Gefäße geformt oder Kleidungstücke und Accessoires produziert werden. Die Weizengraswurzeln reagieren außerdem besonders gut auf natürliche Färbeprozesse.

„Aus Wurzeln Artefakte zu züchten ist das einfachste Konzept, das aber die Fantasie eines breiten Publikums anregt.
Ich lerne, dass die Wurzel ein wunderbares Material für die Herstellung von Mode und Kunst ist und dazu dient, Gespräche über Materialität und Nachhaltigkeit zu eröffnen, die zu Veränderungen anregen.“

Im Zeichen der Nachhaltigkeit: Das Wasser, das bei der Produktion anfällt und abfließt, kann erneut genutzt und die übrig gebliebenen Triebe, Samen oder Wurzeln können als Tierfutter weiterverwendet werden. Außerdem ist die getrocknete Wurzel eine Art botanisches Skelett, das Kohlenstoff bindet.

Damit zeigt das Projekt Rootful auf der Mikroebene einen Lösungsansatz für das komplexe Problem des Klimawandels.

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Hairy affair - Sustainable Innovation

Hairy affair

Hair Matters von Savine Schoorl

Sustainable Innovations

2. Februar 2023

Haare schaffen Identität – wir färben und stylen sie, verschaffen uns damit neue Looks und Ausdrucksweisen und ordnen uns damit kulturellen oder sozialen Gruppen zu. Sie verlieren an Bedeutung, werden zu Müll, den man entsorgt. In ihrem Projekt Haar Haar gibt Savine Schoorl Haaren ein zweites Leben.

„Haar Haar konzentriert sich auf den kurzen Wechsel von der Wertschätzung der Haare zum Ekelgefühlen, auch wenn es sich um das gleichen Material ist. Es versucht, dem Material ein zweites Leben zu geben ein zweites Leben zu geben, das wir schätzten, als es auf unserem Kopf war.“

Jeden Monat sammelt die Textildesignerin und Materialforscherin kiloweise Haar von verschiedenen Frisörsalons und Extensionstudios und sortiert sie nach Farben und Längen. Im nächsten Schritt nutzt sie eine Maschine, um die Haare zusammen mit Wolle zu einem gleichmäßigen, flexiblen Garn zu spinnen. Dieses Garn hebt die Eigenschaften beider Materialien hervor: Die beigemischte Wolle bietet die Möglichkeit, mit anderen Tönen über die Haarfarben hinaus zu arbeiten, während die Reflexion von Licht auf dem Haar für einen schönen Schimmer sorgt.

Aus dem Garn produziert die Designerin stylische Accessoires, wie gehäkelte Hüte – die auf den ersten Blick nichts mehr damit zu tun haben, was beim Frisörbesuch auf dem Boden landet. Damit macht Savine Schoorl deutlich, dass Haar eine wertvolle Ressource ist und gibt Menschen die Möglichkeit, den Wert von vermeintlichem Abfall in seinem zweiten Lebenszyklus zu entdecken.

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A Suit of Armour - Sustainable innovations

A suit of armour made of wood

Choub von Mehdi Mashayekhi

Sustainable innovations

31. Januar 2023

Der Name ist Programm: „Choub“ bedeutet auf Farsi „Holz“ – das Material, auf das der Designer Mehdi Mashayekhi in seinem Projekt Choub zurückgreift und mit innovativen Methoden Neues entstehen lässt: Mit Hilfe der digitalen Fertigung hat er eine abstrakte Bekleidungskollektion designt, wofür er das Holz dekonstruiert, was dem Material neue physikalische Eigenschaften wie Flexibilität und Dehnbarkeit verleiht.

Der Designer greift auf zwei Methoden zurück: Mit der Topologieoptimierung, einem computerbasierten Verfahren, nutzt er algorithmische Modelle, um die optimale Gestalt von Bauteilen in Hinblick auf die Belastungsgrenzen zu ermitteln. Die Methode des generativen Designs schafft darüber hinaus mithilfe künstlicher Intelligenz neue, leistungsstarke Designoptionen. Damit gelingt es Mehdi Mashayekhi, komplexe Anforderungen zu lösen, Gewicht von Bauteilen zu verteilen und die Fertigungskosten zu senken.

 

 

„Design ist ein leuchtender Punkt an der Schnittstelle zwischen Kunst und Wissenschaft, wo die Realität auf die Vision trifft.“

 

 

Innovativ, unkonventionell, visionär: In dem Projekt Choub entstehen aus 6mm dickem Sperrholz rüstungsähnliche, tragbare Konstruktionen, in dem das Holz seine Härte verliert und flexibel wird. Win-win: Der Designer optimiert den Materialeinsatz im Design und liefert gleichzeitig eine Lösung für das Upcycling von Abfall. Mit dem Einsatz der digitalen Fertigung trägt Mehdi Mashayekhi dazu bei, Kreislauffähigkeit voranzutreiben und die Offenheit für Materialien und technische Textilien zu stärken.

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Textile Innovationen: Bereit für den Aufschwung im Jahr 2023?

Textile Innovationen:
Bereit für den Aufschwung im Jahr 2023?

Gastbeitrag von Muchaneta ten Napel, Gründerin und CEO, Shape Innovate

19. Januar 2023

Eine der größten Herausforderungen in der Textilindustrie besteht darin, dass die Branche Verantwortung für die Überprüfung ihrer eigenen Prozesse übernimmt. Obwohl dies ein notwendiger Schritt ist, ist er für eine Branche, deren Fundament bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts zurückreicht, nicht einfach.
Die gute Nachricht ist, dass die Textilindustrie mit Hilfe neuer Technologien allmählich besser gerüstet ist, um die meisten Probleme in ihrer Lieferkette anzugehen. In 2023 werden wir möglicherweise mehr Innovationen denn je entdecken, die beschleunigt und skaliert werden.

Was wir in 2023 erwarten können:
In den letzten Jahren wurde die Textilindustrie durch einen Wertewandel neu definiert. Dieser Wertewandel wird durch verschiedene technologische Lösungen vorangetrieben, die die globale Textilindustrie umgestalten sollen. Unternehmen sollen ihre Ziele in Bezug auf Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft erreichen können und auch die Rolle verstehen, die die Politik bei der Förderung wertorientierter Textilien spielen wird.

Was können Branchenakteure, die einen konstruktiven Blick auf den Textilmarkt werfen wollen, im Jahr 2023 erwarten, wenn Innovation das Rückgrat bildet?

Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die Prognosen für den Textilmarkt im Jahr 2023:

  1. Es wird eine Beschleunigung und Skalierung von Textiltechnologien geben, die es Unternehmen, kleinen und mittleren Akteuren ermöglicht, weitere Innovationen zu erforschen. Dies unterstützt Sie dabei, ihr Unternehmen so auszurichten, dass Sie Prozesse anpassen und sich langfristig engagieren können.
  2. Neuartige Materialien werden nicht mehr nur überleben, sondern florieren. Die Forschung im Bereich nachhaltiger Materialien und Technologien nimmt zu, immer mehr Marken investieren in nachhaltige und sicherere Innovationen.
  3. Laut Prognosen wird sich die Textilindustrie im Jahr 2023 weniger auf Dekadenz und mehr auf Authentizität konzentrieren.
  4. Wir werden die Einführung neuer Geschäftsmodelle erleben, die Nachhaltigkeitsinitiativen unterstützen – einschließlich der Rückverfolgbarkeit der Lieferkette und der Reduzierung des Materialverbrauchs.
  5. Einer der Wachstumsmotoren des globalen Textilmarktes wird die steigende Nachfrage nach umweltfreundlichen und leicht verfügbaren Naturfasern sein. Darüber hinaus werden immer mehr leistungsfähige und technische Textilien auf Naturfasern basieren.
  6. Im Jahr 2023 werden Regierungen vermehrt damit beginnen, strenge Vorschriften zu erlassen. Infolgedessen wird der Druck auf die Textilhersteller zunehmen, insbesondere bei der Verwendung giftiger Färbechemikalien.
  7. Es wird ein Wachstum an Marktteilnehmern geben, deren Alleinstellungsmerkmale stark von neuen Technologien und Innovationen bestimmt werden. Mit ihrem Wettbewerbsvorsprung bringen diese Materialinnovatoren neue Wachstumschancen und Strategien auf den Markt.
  8. Die Textilindustrie wird auch im Jahr 2023 mit Herausforderungen in den Bereichen Materialien, Herstellung und Nachhaltigkeit konfrontiert. Die gute Nachricht ist jedoch, dass die Lösungen, die im Jahr 2023 weiter erforscht werden, von kollaborativer Art sein werden.
  9. Im Hinblick auf eine zukunftssichere Fertigung werden die Strategien für 2023 die Forschung zu neuen Materialien, digitaler Fertigung und Nachhaltigkeit für zukünftige Textilien vorantreiben. Darüber hinaus werden Textilhersteller neue Lieferkettenmodelle entwickeln, die auf vertikaler Integration, Nearshoring und Kleinserienfertigung basieren.
  10. Setzen Sie im Jahr 2023 auf Schnelligkeit und Agilität, um die Herausforderungen, die das Wachstum der Textil- und Bekleidungsindustrie bremsen, effektiv zu bewältigen.

Folgende Learnings könnten nützlich sein:

Lassen Sie sich nicht von der drohenden neuen Textilgesetzgebung einschüchtern, nicht von der prognostizierten digitalen Umwälzung ablenken und nicht von den wachsenden Anforderungen der Kund:innen an die Nachhaltigkeit erschöpfen.

Fragen Sie sich stattdessen: Wenn die Zukunft denjenigen versprochen wird, die die Herausforderungen meistern können, indem sie Technologie in ihrer gesamten Lieferkette nutzen, kann ich es mir dann leisten, meinen Ansatz für die innovative Dynamik, die die Textilindustrie im Jahr 2023 vorantreiben wird, strategisch zu schärfen?

Interessieren Sie sich für tiefer gehende Fakten und Zahlen zur neuen Textilwirtschaft?

Besuchen Sie die Shape Innovate Lounge in H5 | 04 oder nehmen Sie an den Minivorträgen im Keyhouse teil.

Über die Autorin

Muchaneta, Gründerin und Chefredakteurin von Shape Innovate, arbeitet seit über 14 Jahren in der Modebranche. Derzeit ist sie eine der führenden Influencerinnen, die über die Verschmelzung von Mode mit Technologie und tragbarer Technologie spricht und schreibt.

Muchaneta ten Napel | m@shapeinnovate.com

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„Wie trägt unser Handeln zum Besseren bei?“

„Wie trägt unser Handeln zum Besseren bei?“

Interview mit Simon Angel, Kurator des Sustainable Innovations Forum

18. Januar 2023

Was passiert gerade in der Branche der Innovator:innen, Transformers und Vordenker:innen?

Es lassen sich verschiedene Entwicklungen feststellen – insbesondere, wenn ich an aufstrebende Designerinnen und Kreatoren denke. Sehr interessant und inspirierend zugleich ist: Newcomer stehen vor der Entscheidung, sich der Branche anzuschließen oder eine eigene zu kreieren. Viele von ihnen haben eine hohe Professionalität in allem, was sie tun oder wie sie ihre Ideen präsentieren. Eine zentrale spielt Storytelling: Man sieht Handwerk, das berührt und dadurch auch entsprechend kommuniziert werden kann – über Gedanken, Materialien und Hintergründe. Die Kreationen reflektieren den aktuellen Stand der Branche und oder hinterfragen vorherrschende Systeme. Das lenkt den Fokus auf die Möglichkeiten, nicht um Kritik zu üben – sondern um auf liebenswürdige Art zu inspirieren.

 

Du hast gerade erwähnt, dass sich Kreatorinnen und Kreatoren entweder „der Branche anschließen oder eine eigene kreieren“.
Wie ist das gemeint?

Eigentlich genau so: Entweder können sich Menschen mit ihren Ideen einer bestehenden Branche anschließen ODER eine eigene Industrie erschaffen. Beitreten, das bedeutet, dass sie zu bestehenden Systemen passen und deshalb Teil davon werden können. Alternativ können sie ihre eigenen Techniken entwickeln, skalierbar machen und dadurch eine eigene Branche aufbauen. Ein Beispiel: WINT Design Lab hat ein neues Material und passende Anwendungs-möglichkeiten entdeckt; sie haben sich marktrelevant gemacht. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten – entweder, sie können damit Teil der bestehenden Branche werden, ODER sie finden eine Möglichkeit, um alle Bedürfnisse innerhalb ihrer eigenen Lieferkette abzudecken, Maschinen zu entwickeln und in großem Maßstab zu produzieren. So könnten sie richtig groß werden und ihre eigene Industrie etablieren.

Simon Angel

Welche Entwicklungen gibt es noch?

Vor etwa fünf Jahren war es meist eine Person, die hinter einer neuen Idee stand und diese in einem kleinen Studio umgesetzt hat. Im Vergleich dazu ist heute alles so viel professioneller: Mittlerweile haben viele Designerinnen und Designer ein Studio und Angestellte, die sie unterstützen. So gelingt es ihnen, in den Markt einzutreten. Es braucht Menschen, die eine Brücke zwischen Studio und Markt schaffen. Ich persönlich sehe ein großes Potenzial in der Professionalität bei der Vernetzung mit der Branche. Junge Designerinnen und Designer zeigen Samples, die repräsentativ sind. Sie betreten die Industrie auf einem hohen professionellen Level. Newcomer inspirieren die Industrie.

Das klingt sehr interessant. Was machen die Newcomer anders?

Sie zeigen etwas, das begeistert: Handwerk, das berührt und kommuniziert werden kann. Designerinnen und Designer wollen uns mit ihren Innovationen Geschichten erzählen – über Materialien, Systeme (und alte Verhaltensweisen) oder die Designs selbst. Darüber kann man verschiedene Eindrücke erhaschen – von kulturellen Hintergründen über verschiedene Techniken, soziale Aspekte und so viel mehr. Die Projekte „Rootful“ von Zena Holloway und „Choub“ von Mehdi Mashayekhi zum Beispiel zeigen, wie ein Material aus Seegras bzw. Holz kreiert werden kann. Schon vom Ursprung an ist eine Idee implementiert, wie das finale Kleidungsstück oder das Design zum Kommunikationstool werden kann.

Das klingt doch alles sehr positiv, oder?

Ja, das ist es. Was man dennoch nicht vergessen sollte: Wir befinden uns aktuell in einer kritischen Diskussion über die Notwendigkeit des Kreierens. Das kann für frischen Wind und neue Perspektiven sorgen. Ich finde ich es manchmal wichtig, einen Schritt zurückzutreten und mich zu fragen: Was solls? Wir verlassen die Ära des NACH-Denkens und betreten die des PRE-Denkens. Wir können uns den Herausforderungen der Zeit stellen – in kritischer Selbstreflektion und mit einem Lächeln für die Zukunft. Man sollte nicht designen, um Designer zu sein oder kochen, um Chefkoch zu sein. Genauso wenig sollten man kreieren, um Creator zu sein.

Man sollte keine Dinge kaufen, nur um zu konsumieren. Vielmehr sollte man kochen, wenn Menschen hungrig sind, designen, wenn Designs nicht gut genug sind und kreieren, wenn die Welt ein neues Produkt benötigt. Lasst uns kritisch bleiben und uns immer wieder fragen: Wie trägt unser Handeln zum Besseren bei?

INFORMIEREN & INSPIRIEREN SIE SICH AUF DER MUNICH FABRIC START

IN DER SUSTAINABLE INNOVATIONS AREA IM KEYHOUSE – H5!

Entdecken Sie weitere branchenverändernde Innovationen auf unseren kommenden Messen:

BLUEZONE

24/01 – 25/01/2023

www.bluezone.show

MUNICH FABRIC START

24/01 – 26/01/2023

www.munichfabricstart.com

THE SOURCE

24/01 – 25/01/2023

www.thesource.show